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islamisches Hadith mit Buchstaben G anfangen
#1
Dini-1 
islamisches Hadith mit Buchstaben G anfangen


10.1 Gabe
Amr ibn Su’aib (ra) berichtete von seinem Vater (ra), der wiederum von seinem Großvater (ra) folgendes hörte: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allah liebt es, dass Seine Gabe an Seinem Diener erkennbar ist.“70 (Ti)
10.2 Gabriel (Dschibrīl)
Āischa (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Dschibrīl hörte nicht auf, mich zu ermahnen, dem Nachbarn Güte zu erwei-sen, bis ich dachte, er würde ihn für erbberechtigt erklären!“ (Bu, Mu)
Āischa (ra) berichtete:
„Als der Gesandte Allahs (sas) nach der Grabenschlacht nach Hause kam, sei-ne Waffe ablegte und sich waschen wollte, kam Dschibrīl zu ihm, gerade als sein Haupt noch von Staub bedeckt war, und sagte: „Hast du die Waffe abge-legt? Bei Allah, es ist noch nicht soweit, dass du die Waffe ablegst!“
Der Gesandte Allahs (sas) fragte ihn: „Wo dann (weiter)?“
Dschibrīl sagte: „Dorthin!“
Und er deutete dabei auf (den Stamm) von Banu Quraiza. Da zog der Gesand-te Allahs (sas) hinaus zu ihnen.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte zu mir:
„Hier ist Dschibrīl; er lässt dich mit dem Friedensgruß (Salām) grüßen.“
Ich erwiderte: „Wa-alaikumu-s-Salām, wa-rahmatu-llahi, wa-barakātuh (Und ebenfalls, auf euch sei der Friede und die Barmherzigkeit Allahs und Seine Seg-nungen)! Du siehst doch, was ich nicht sehe.“
Sie meinte den Propheten (sas). (Bu)
Abdullāh ibn Maslama (ra) berichtete:
70 Vgl. Qur’ān, 93:11.
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„Ich las Mālik etwas vor und berichtete ihm von ibn Schihāb, dass Umar ibn Abdulazīz eines Tages das Gebet von seiner vorgeschriebenen Zeit verschob. Als Urwa ibn az-Zubair bei ihm eintrat, erzählte er ihm, dass Mughīra ibn Schu’ba eines Tages - als er noch im Irak war - das Gebet von seiner vorge-schriebenen Zeit verschob, und dabei geschah es, dass Abū Mas’ūd al-Ansārī das gerade bemerkte, als er bei ihm eintrat und daraufhin sagte: „Was ist das Mughīra! Hast du das nicht gewusst, dass Dschibrīl (auf unsere Erde) herab-kam und betete, und danach betete auch der Gesandte Allahs (sas). Er (Dschibrīl) betete (zum zweiten Mal), weiter, und danach betete auch der Ge-sandte Allahs (sas). Er (Dschibrīl) betete (zum dritten Mal), weiter, und dem-nach betete auch der Gesandte Allahs (sas). Er (Dschibrīl) betete (zum vierten Mal), weiter, und danach betete auch der Gesandte Allahs (sas). Er (Dschibrīl) betete (zum fünften Mal), weiter, und demnach betete auch der Gesandte Al-lahs (sas) und sagte er anschließend: „Dies ist das, was mir befohlen wurde.“
Darauf sagte Umar zu Urwa: „Ich weiß, wovon du redest! Ist es auch Dschibrīl gewesen, der dem Gesandten Allahs (sas) die Gebetszeiten festgelegt hatte?“
Urwa erwiderte: „So ist es, wie auch Basir ibn Abī Mas’ūd von seinem Vater berichtete.“ (Bu)
Umar (ra) berichtete:
Eines Tages, während wir beim Gesandten Allahs (sas) saßen, erschien ein Mann vor uns, mit sehr weißen Gewändern und sehr schwarzem Haar. An ihm war keine Spur der Reise zu sehen, und von uns kannte ihn keiner.
Schließlich setzte er sich zum Propheten (sas) lehnte seine Knie gegen dessen Knie, legte seine Handflächen auf dessen Oberschenkel und sagte: „O Mu-hammad, unterrichte mich über den Islam.“
Da antwortete der Gesandte Allahs (sas): „Der Islam ist, dass du bezeugst, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, dass du das Gebet verrichtest, die Zakāh gibst, im Ramadān fastest und zum Hause pilgerst, wenn du dazu imstande bist.“
Er sagte: „Du hast recht gesprochen.“, und wir waren erstaunt darüber, dass er ihn befragte und ihm (dann) recht gab.
Er fuhr fort: „Nun unterrichte mich über den Glauben.“
Er sagte: „Es ist dies, dass du an Allah glaubst, an Seine Engel, an Seine Bü-cher, an Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag, und dass du an die Be-stimmung glaubst mit ihrem Guten und mit ihrem Bösen.“
Er sagte: „Du hast recht gesprochen.“
Er fuhr fort: „Nun berichte mir über das rechte Tun (Ihsān).“
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Er antwortete: „Es ist dies, dass du Allah dienst, als ob du Ihn sähest, und wenn du Ihn auch nicht siehst, so sieht Er dich doch.“
Er fuhr fort: „Nun berichte mir über die Stunde“, worauf er antwortete: „Da-rüber weiß der Befragte nicht mehr als der Fragende.“
Er sagte: „Dann berichte mir über ihre Anzeichen.“
Er antwortete: „Dass die Magd ihre Herrin zur Welt bringt, und dass du siehst, wie die barfüßigen, nackten, mittellosen Schafhirten sich gegenseitig im Bauen zu übertreffen suchen.“
Danach entfernte er sich, und ich verweilte eine Zeitlang.
Dann sagte er: „O Umar, weißt du, wer der Fragende war?“
Ich entgegnete: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“
Er erwiderte: „Es war Dschibrīl, der zu euch gekommen ist, euch eure Religion zu lehren.“ (Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) ging eines Tages zu den Leuten hinaus, da kam ein Mann zu ihm und sagte: „Was ist Glaube?“
Der Prophet erwiderte: „Der Glaube (Imān) ist, dass du an Allah, an Seine En-gel, an die Begegnung mit Ihm, an Seine Gesandten und an die Auferstehung glaubst.“
Der Mann fragte weiter: „Was ist Islam?“
Der Prophet sagte: „Islam ist, dass du Allah anbetest, Ihm nichts beigesellst, das Gebet verrichtest, die vorgeschriebene Zakāh entrichtest und im Ramadān fastest.“
Der Mann sagte: „Was ist Güte (Ihsān)?“
Der Prophet sagte: „Dass du Allah anbetest, als ob du Ihn sahst; denn, wenn du Ihn nicht siehst, so sieht Er dich doch.“
Der Mann sagte: „Wann trifft die Stunde ein?“
Der Prophet sagte: „Der Befragte ist diesbezüglich nicht wissender als der Fragende selbst. Was aber deren Vorzeichen angeht, so werde ich dir folgen-des nennen: (Die Stunde ist nah,) wenn die Sklavin ihren eigenen Herrn ge-bärt, und wenn die ungebildeten Kameltreiber Hochhäuser bauen. Es gibt noch andere fünf Vorzeichen, die nur Allah kennt.“ Darauf rezitierte der, Pro-phet (sas): „Wahrlich, bei Allah allein ist die Kenntnis der Stunde...“ (31:34).
Der Mann ging fort, und der Prophet verlangte, dass die Leute ihn zurück-bringen, aber sie sahen ihn nicht mehr.
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Darauf sagte der Prophet: „Dieser war Dschibrīl! Er kam, um die Menschen in ihrem Glauben zu unterweisen.“71 (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn Allah einen Seiner Diener liebt, ruft Er Dschibrīl zu: „Wahrlich, Allah liebt den Soundso; also liebe ihn auch!“ Dann liebt ihn Dschibrīl.
Darauf ruft Dschibrīl unter den Bewohnern des Himmels aus: „Wahrlich, Al-lah liebt den Soundso, also liebt ihr ihn auch!“
Dann lieben ihn die Bewohner des Himmels. Abschließend wird für ihn be-stimmt, dass er auf der Erde immer gut ankommt.“ (Bu)
Abū Dharr (ra) berichtete:
Ich ging eines Nachts hinaus und sah, dass der Gesandte Allahs (sas) allein und ohne Begleitung irgendeines Menschen vorbeiging. Ich dachte, es mag sein, dass er nicht gern mit einem anderen gehen wollte. Deshalb lief ich nur im Mondschatten.
Als er sich aber umsah, erblickte er mich und sagte: „Wer ist dort?“
Ich erwiderte: „Ich bin Abū Dharr. Allah möge mich zu einem Opfer für dich machen!“
Er sagte: „Du Abū Dharr, komm zu mir!“
Nachdem ich neben ihm einige Zeit gelaufen war, sagte er zu mir: „Wahrlich, diejenigen, die (in dieser Welt) viel besitzen, sind diejenigen, die wenig besit-zen am Tage der Auferstehung. Ausgenommen davon ist derjenige, dem Al-lah Geld gab, und er dieses großzügig nach rechts und links, nach vorne und nach hinten im guten Sinne verteilte.“
Nachdem ich weiter neben ihm noch einige Zeit gelaufen war, sagte er zu mir: „Setze dich hier hin!“
Er ließ mich auf einer Ebene sitzen, die von Steinen umgeben war; er sagte zu mir: „Bleib hier sitzen, bis ich zu dir zurückkomme!“
Er ging dann fort und begab sich zu einer Gegend mit schwarzen Steinen, da-mit ich ihn nicht sehen konnte. Dort blieb er, und es dauerte ziemlich lang. Dann hörte ich ihn wieder, als er auf dem Rückweg zu mir war, indem er fol-gendes sprach: „Auch, wenn er stiehlt, auch, wenn er Unzucht begeht?“
Als er wieder bei mir war, hatte ich keine Geduld mehr und ich fragte ihn: „O Prophet Allahs! Allah möge mich zu einem Opfer für dich machen. Mit wem
71 Abū Abdullāh (Imām al-Bukhārī) (ra) sagte in seinem Sahīh-Werk: „Er (der Prophet) machte all dies zum Bestandteil des Glaubens.“
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hast du da gesprochen in der Gegend der schwarzen Steine? Denn ich habe niemanden vernommen, der dir etwas erwiderte!“
Er sagte zu mir: „Dieser war Dschibrīl (as), der mir in der Gegend der schwar-zen Steine entgegen kam, und zu mir sagte: „Verkünde deiner Umma die frohe Botschaft, dass, wer von ihnen stirbt und dabei Allah nichts beigesellt hatte, ins Paradies eingeht.“
Ich sagte zu ihm: „Ya Dschibrīl (o Dschibrīl), auch, wenn er stiehlt, auch, wenn er Unzucht begeht?“
Er sagte zu mir: „Ja!“
Ich sagte wieder zu ihm: „Auch, wenn er stiehlt, auch, wenn er Unzucht begeht?“
Er sagte zu mir: „Ja!“
Ich sagte abermals zu ihm: „Auch, wenn er stiehlt, auch, wenn er Unzucht begeht?“
Er sagte zu mir: „Ja!“ (Bu)
Hārith ibn Hischām (ra) fragte den Gesandten Allahs (sas) indem er sagte:
„O Gesandter Allahs, wie kommt die Offenbarung zu dir?“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Manchmal kommt sie zu mir wie der Klang einer Glocke, und dies ist für mich die schwerste Art; er (Dschibrīl) verlässt mich dann, wenn ich alles, was er sagte, in meinem Gedächtnis bewahrt habe. Manchmal erscheint der Engel vor mir in der Gestalt eines Mannes und spricht zu mir, und ich bewahre in meinem Gedächtnis, was er sagt.“
Āischa sagte: „Und ich habe ihn im Zustand gesehen, als die Offenbarung zu ihm kam: an einem sehr kalten Tag lief der Schweiß von seiner Stirn herunter, als er (der Engel) ihn verließ.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Als Abdullāh ibn Sallām von der Ankunft des Propheten (sas) in Medīna hör-te, kam er zu ihm und sagte: „Ich werde dich über drei Dinge befragen, die niemand außer einem Propheten weiß: Was ist das erste Vorzeichen der Stun-de, was wird die erste Mahlzeit sein, die die Bewohner des Paradieses ein-nehmen werden, und wodurch ähnelt ein Kind seinem Vater, und wodurch ähnelt es seinen Onkeln mütterlicherseits?“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Dschibrīl gab mir vor kurzem darüber Be-scheid.“
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Abdullāh (ra) sagte darauf: „Dieser (Dschibrīl) ist unter allen Engeln ein Feind der Juden!“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Was das erste Vorzeichen der Stunde an-geht, so ist dies ein Feuer, das die Menschen von Osten nach Westen zusam-mentreiben wird. Was aber die erste Mahlzeit angeht, die die Bewohner des Paradieses einnehmen werden, so wird diese ein gutes Stück Fischleber sein. Was die Ähnlichkeit bei einem Kind angeht, so ist diese wie folgt zu begrün-den: Wenn der Mann mit der Frau Geschlechtsverkehr hat, und er mit seinem Höhepunkt ihr zuvorkommt, dann ist die Ähnlichkeit nach ihm; wenn aber ihr Höhepunkt zuerst da ist, dann ist die Ähnlichkeit nach ihr.“
Abdullāh (ra) sagte: „Ich bezeuge, dass du der Gesandte Allahs bist.“
Und er fuhr gleich fort: „O Gesandter Allahs, die Juden sind wahrlich ein Volk der Lüge! Wenn sie von meinem Übertritt zum Islam erfahren, bevor du sie über mich befragst, dann werden sie über mich Lügen erzählen.“
Kurz darauf kamen die Juden und Abdullāh (ra) ging ins Haus.
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Was für ein Mensch unter euch ist Abdullāh ibn Sallām?“
Sie erwiderten: „Er ist der Gelehrteste und Sohn des Gelehrtesten unter uns. Er ist aber auch der Kundigste und Sohn des Kundigsten unter uns!“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Was meint ihr, wenn er den Islam annäh-me?“
Die Juden sagten: „Möge Allah ihn davor bewahren!“
Da kam Abdullāh (ra) aus dem Haus und trat ihnen entgegen, indem er sagte: „Aschhadu allā ilāha illa-llāh, wa aschhadu anna Muhammadan rasulullāh (Ich bezeuge, dass kein Gott da ist außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist).“
Die Juden entgegneten: „Er ist der Schlechteste unter uns und Sohn des Schlechtesten unter uns.“
Und sie fuhren fort, übel von ihm zu sprechen. (Bu)
Ibn Abbās (ra) sagte:
„Der Gesandte Allahs (sas) war der Großzügigste unter allen Menschen, und den Höhepunkt seiner Großzügigkeit erreichte er im Ramadān, wenn ihm Dschibrīl begegnete. Diese Begegnung mit ihm fand in jeder Ramadān-Nacht statt; denn Dschibrīl pflegte ihn zu jener Zeit im Qur’ān zu unterweisen. Wahrlich, der Gesandte Allahs (sas) war mit dem Hergeben von guten Dingen schneller als der unhaltbare Wind.“ (Bu)
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Ibn Abbās (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) sagte zu Dschibrīl: „Willst du uns nicht noch häufi-ger besuchen, als du es jetzt tust?“
Darauf wurde der Vers 64 aus (der 19. Sure) Maryam wie folgt offenbart: „Wir (Engel) kommen nur auf den Befehl deines Herrn hernieder. Sein ist alles, was vor uns und was hinter uns und was dazwischen ist.“ (Bu)
Dschundub ibn Abdullāh (ra) berichtete:
„Das Erscheinen Dschibrīls (sas) blieb beim Propheten (sas) (für eine Weile) aus, und eine Frau aus den Quraisch sagte: „Sein Schaitan hielt sich von ihm zurück.“
Aus diesem Anlass wurde „wad-duha wal-laili idhā sadschā, mā-wadda‛aka rabbuka wa-mā qalā...“ (Qur’ān 93:1 f.) offenbart.“ (Bu)
10.3 Dschāhiliyya (Zeit der Unwissenheit vor dem Islam)
Ibn Mas’ūd (ra) berichtete: Ein Mann sagte:
„O Gesandter Allahs, werden wir für das zur Rechenschaft gezogen, was wir in der Dschāhiliyya getan haben?“
Der Prophet sagte: „Wer Gutes im Islam tut, wird nicht für das zur Rechen-schaft gezogen, was er in der Dschāhiliyya getan hat; wer aber im Islam Schlechtigkeiten begeht, der wird für das zur Rechenschaft gezogen, was er zuvor und zuletzt begangen hat.“ (Bu)
Hārith al-Asch’arī (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Ich befehle euch fünf Dinge: ständig in der Gemeinschaft zu bleiben, Gehor-sam und Folgsamkeit gegenüber dem Führer, die Auswanderung und die An-strengung (Dschihād) auf dem Wege Allahs; denn wahrlich, wer sich auch nur eine Handspanne von der Gemeinschaft der Muslime entfernt, der hat sich vom Bund des Islam losgelöst, es sei denn, er kehrt wieder in die Gemein-schaft zurück. Und derjenige, der die Muslime dazu auffordert, einem (dem Islam widerrechtlichen) Brauch der Dschāhiliyya zu folgen, der wird ins Höl-lenfeuer eingehen, auch wenn er gefastet und gebetet hat, und behauptet, dass er ein Muslim sei.“ (Ha, Ti)
10.4 Gähnen
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
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„Das Gähnen ist vom Satan. Wenn einer von euch dabei ist zu gähnen, soll er diesem soweit wie möglich Widerstand leisten; denn, wenn einer von euch „haa“ sagt, lacht Satan.“72 (Bu)
10.5 Dschanāba
Abū Huraira (ra) berichtete:
Ich sah eines Tages den Propheten (sas), während ich im Dschanāba-Zustand durch eine Straße in Medīna ging. Ich ging unauffällig weiter, erledigte meine Gesamtwaschung (Ghusl) und kam zurück.
Der Prophet sagte: „Wo warst du, Abū Huraira?“
Ich antwortete: „Ich war im Dschanāba-Zustand und mochte es nicht, dir im Zustand der Unreinheit Gesellschaft zu leisten.“
Da sagte er: „Gepriesen sei Allah! Der Muslim wird niemals unrein sein.“ (Bu)
Abū Salama (ra) berichtete:
Ich fragte Āischa, ob der Prophet (sas) sich zum Schlafen hinlegte, wenn er sich im Dschanāba-Zustand befand, und sie antwortete:
„Ja, und er tat es, nachdem er den Wudū vorgenommen hatte.“ (Bu)
10.6 Dschanāba-Zustand
Āischa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) stand manchmal morgens im Dschanāba-Zustand während des Fastens auf und nahm den Ghusl vor.“ (Sa)
10.7 Gast
Abū Schuraih al-Ka’bī (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll seinen Gast in gebühren-der Weise ehren. Sie ist ein Tag und eine Nacht, und die Bewirtung ist drei Ta-ge. Und was darüber hinausgeht ist eine Sadaqa. Und ihm (dem Gast) ist es nicht erlaubt, sich bei ihm (dem Gastgeber) so lange aufzuhalten, bis er ihn in Verlegenheit bringt.“ (Bu)
72 Man geht davon aus, dass hier kein totales Verbot zum Gähnen vorkommt, sondern eine Empfeh-lung durch den Satz: „soll er diesem soweit wie möglich Widerstand leisten“. Diese Anmerkung ist rechtlich dadurch gerechtfertigt, weil unser Prophet (sas) durch die ihm von Allah gegebene „Macht des Wortes“ eine Sprachpräzision hatte.
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10.8 Gastfreundschaft
Uqba ibn Āmir (ra) berichtete: Wir sagten zum Propheten (sas):
„Du entsendest uns zu den Leuten und es kommt manchmal vor, dass die Leute uns keinerlei Gastfreundschaft erweisen. Was siehst du dann in dieser Sache?“
Der Prophet sagte zu uns: „Wenn ihr bei Leuten ankommt, die euch das zu-kommen lassen, was dem Gast gewöhnlich zusteht, dann nehmet es an. Wenn sie das aber nicht tun, so nehmet von ihnen das, was das Gastrecht aus-macht.“73 (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Eine Mahlzeit für zwei Personen reicht aus für drei, und eine Mahlzeit für drei Personen reicht aus für vier.“ (Bu)
10.9 Gastrecht
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Es gehört zu meiner Sunna, dass der Gastgeber seinen Gast bis zur Haustür begleitet.“ (Ma)
Nach Abū Huraira (ra) sagte der Gesandte Allahs (sas):
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll Gutes sprechen, oder er soll schweigen. Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll seinen Nachbarn ehren. Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll seinen Gast ehren.“ (Bu, Mu)
10.10 Geben
Asmā bint Abī Bakr (ra) berichtete, dass sie zum Propheten (sas) kam, und er zu ihr sagte:
„Horte nichts, damit Allah von dir nichts zurückhält. Komme (anderen) ent-gegen und gib das, was immer du zu geben vermagst!“ (Bu)
73 Zu diesem Hadīth ist es wichtig zu bemerken, dass es zu jener Zeit weder Hotels noch Gasthäuser noch Restaurants u. ä. gab. Das im Islam verankerte Gastrecht basiert auf die Frage des Überlebens auf einem Fremdgebiet.
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10.11 Gebet
Hafsa (ra) berichtete,
dass der Gesandte Allahs (sas) - wenn der Mu’addhin mit dem Ruf zum Mor-gengebet aufhörte und die Zeit dieses Gebets fällig wurde zwei kurze Rak’a zu verrichten pflegte, bevor das Pflichtgebet begann. (Bu)
Hafsa (ra) berichtete,
dass er (der Prophet (sas)) ein Gebet aus zwei Rak’a verrichtete, wenn er den Gebetsruf hörte und sah, dass (und somit die Zeit für das Morgengebet) die Morgendämmerung anbrach. (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) pflegte - wenn der Gebetsrufer nach dem ersten Gebetsruf zur Verkündung der Zeit des Morgengebets schweigt - aufzustehen, um zwei kurze Rak’a vor dem Morgengebet zu verrichten, nachdem er sich von der Fälligkeit des Morgengebets vergewissert hatte; er pflegte auch an-schließend sich auf seine rechte Seite zu legen, bis der Gebetsrufer zu ihm kam, um die Iqāma zu sprechen.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) pflegte zwei kurze Rak’a zwischen dem ersten Ge-betsruf und dem zweiten Gebetsruf (Iqāma) bei Fälligkeit des Morgengebets zu verrichten.“ (Bu, Mu)
Āischa (ra) berichtete:
Ich erkundigte mich beim Gesandten Allahs (sas) über das Umherschauen während des Gebets, und er sagte:
„Dies sind geraubte Augenblicke, die Satan aus dem Gebet eines dienenden Menschen wegnimmt.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Ich schwöre bei Dem (Allah), Der ihn (Muhammad) von unserer Welt weg-genommen hat, dass er (Muhammad) die beiden nie unterlassen hatte, bis er Allah begegnete; und seine Begegnung mit Allah war zu der Zeit, als für ihn die Verrichtung des Gebets mit Anstrengung verbunden war; denn er verrich-tete (zuletzt) die meisten seiner Gebete im Sitzen (von Āischa sind die zwei Rak’a nach dem Nachmittagsgebet gemeint). Der Prophet (sas) pflegte die bei-
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den zu verrichten, und er verrichtete sie deshalb nicht in der Moschee, weil er befürchtete, seiner Umma eine Belastung aufzuerlegen, da er alles liebte, was für sie eine Erleichterung darstellte.“ (Bu)
Āischa (ra) sagte:
„Der Prophet (sas) war niemals zu mir nach dem Nachmittagsgebet gekom-men, ohne zwei Rak’a zu beten.“ (Bu)
Āischa (ra) sagte:
„Es gibt zwei Rak’a, die der Gesandte Allahs (sas) niemals - weder im gehei-men noch öffentlich - unterlassen hatte: zwei Rak’a vor dem Morgengebet und zwei Rak’a nach dem Nachmittagsgebet.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete,
dass der Prophet (sas) in der Regel die vier Rak’a vor dem Mittagsgebet und die zwei Rak’a vor dem Morgengebet nicht fallen ließ. (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) betete gewöhnlich elf Rak’a. Dies war sein Gebet (in der Nacht): Seine Niederwerfung dauerte so lange, dass jemand von euch währenddessen fünfzig Qur’ān-Verse hätte rezitieren können, ehe er seinen Kopf wieder erhob. Er verrichtete zwei Rak’a vor dem Morgengebet (Fadschr); dann legte er sich solange auf seine rechte Seite, bis er den Gebetsrufer hörte.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) pflegte die (freiwilligen) zwei Rak’a vor dem Morgengebet so kurz zu verrichten, dass ich mich selbst fragte, ob er die Ummu-l-Kitāb (Sure 1, al-Fātiha) rezitiert hatte!“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) verhielt sich nicht so regelmäßig bei der Verrichtung der freiwilligen Gebete, wie er dies bei den zwei Rak’a vor dem Morgengebet tat.“ (Bu)
Āischa (ra) sagte:
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„Der Prophet (sas) pflegte (in seinem Gebet) sowohl in der Verbeugung (Rukū‛) als auch in der Niederwerfung (Sudschūd) zu sagen: „Subhānaka-llāhumma Rabbanā wa bihamdika, Allāhumma-ghfirlī (gepriesen bist Du, o Al-lah unser Herr, und alles Lob gebührt Dir; o Allah, vergib mir).“ (Bu)
Āischa (ra), Mutter der Gläubigen, berichtete:
„Allah machte das Gebet - als es anfangs zur Pflicht wurde - jeweils zwei Rak’a, sowohl für die Sesshaften als auch für die Reisenden; später wurde die-ses Gebet für die Reise in diesem Rahmen beibehalten, und dem Gebet für die Sesshaften wurden zusätzliche Rak’a zugefügt.“ (Bu)
Abdullāh al-Muzanī (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Verrichtet ein (freiwilliges) Gebet vor dem Abendgebet.“
Er (wiederholte dies dreimal) und beim dritten Mal fügte er hinzu: „... wenn einer es will.“
Denn er mochte nicht, dass die Menschen dies als Sunna annehmen. (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) pflegte zwei Rak’a vor dem Mittagsgebet und zwei Rak’a danach zu verrichten. Nach dem Abendgebet verrichtete er zwei Rak’a in seiner Wohnung und nach dem Nachtgebet ebenfalls zwei Rak’a; aber nach Beendigung des Freitagsgebets verrichtete er keine weiteren Gebete, bis er wegging, dann verrichtete er (zu Hause) zwei Rak’a.“ (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete:
„Ich verrichtete mit dem Gesandten Allahs (sas) (freiwillige) Gebete aus zwei Rak’a vor dem Mittagsgebet und zwei Rak’a nach dem Mittagsgebet sowie zwei Rak’a nach dem Freitagsgebet und zwei Rak’a nach dem Abendgebet und zwei Rak’a nach dem Nachtgebet.“ (Bu)
Abdullāh ibn Abī Qatāda (ra) berichtete von seinem Vater, dass dieser sagte:
„Der Prophet (sas) pflegte in den ersten beiden Rak’a des Mittagsgebets die Eröffnende Sure des Qur’ān und zwei weitere Suren zu rezitieren, indem er in der ersten Rak’a länger und in der zweiten kürzer, aber auch den Vers manchmal hörbar rezitierte. Im Nachmittagsgebet pflegte er al-Fātiha und zwei weitere Suren zu rezitieren. Im Morgengebet rezitierte er länger in der ersten Rak’a und kürzer in der zweiten.“ (Bu)
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Abdullāh ibn Mālik ibn Buhaina al-Asadī (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) pflegte - wenn er sich im Gebet niederwarf - seine beiden Arme so zu spreizen, dass wir seine Achselhöhlen sehen konnten.“ (Bu)
Abdullāh ibn Mughfal al-Mazanī (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sag-te, indem er seine Worte dreimal wiederholte:
„Zwischen den beiden Gebetsrufen gibt es noch ein (freiwilliges) Gebet, wenn jemand es verrichten will.“ (Bu)
Abdullāh (ra) berichtete:
„Wir pflegten den Propheten (sas) mit dem Salām zu grüßen, während er bete-te, und er erwiderte dies auch. Als wir von dem Land des Negus (Abessinien) zurückkehrten, grüßten wir ihn wie einst, und er erwiderte den Salām nicht, sondern er sagte: „Wahrlich, es gibt im Gebet eine Beschäftigung!“ (Bu)
Abū Umāma (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) folgendes gesagt hat:
„Die Bänder zum Islam werden zerstört werden, ein Band nach dem anderen. Und jedes Mal, wenn ein Band zerstört wird, werden sich die Menschen am nächsten festklammern. Das erste Band, welches zerstört werden wird, ist das Staatssystem und das letzte das Gebet.“ (Ha, Hib)
Abū Humaid as-Sā’idī (ra) berichtete:
„Ich bin derjenige unter euch, der sich am besten an das Gebet des Gesandten Allahs (sas) erinnert! Denn ich sah ihn so verfahren: wenn er „Allahu akbar“ sagte, erhob er seine beiden Hände und machte sie parallel zu seinen Schul-tern. Wenn er sich verneigte, ließ er seine beiden Hände sicher seine Knie um-fassen. Seinen Rücken streckte er dann parallel zum Boden. Und wenn er sei-nen Kopf erhob, stand er in der Weise so aufrecht, dass jeder Rückenwirbel seinen Platz zurückfand. Bei seiner Niederwerfung legte er seine beiden Hän-de so auf den Boden, dass diese weder gespreizt noch geballt waren; dabei richtete er die Zehenspitzen seiner beiden Füße zur Gebetsrichtung (Qibla) aus. In seiner sitzenden Stellung nach den beiden ersten Gebetsabschnitten (Rak’a), saß er auf seinem linken Bein und stellte seinen rechten Fuß aufrecht. Wenn er sich in der letzten Rak’a hinsetzte, schickte er sein linkes Bein voraus, stellte seinen rechten Fuß aufrecht und ruhte sitzend auf seinem Gesäß...“ (Bu)
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Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn zum Gebet gerufen wird, verschwindet Satan mit einem Knatterton, damit er den Gebetsruf nicht hört, und wenn der Gebetsruf vorüber ist, kehrt er zurück; er verschwindet abermals bei der Verrichtung des Gebets und kommt wieder, sobald das Gebet zu Ende ist. Hier stellt er sich zwischen den Menschen und sein Inneres und sagt: „Denke an soundso, denke an soundso!“ Dinge, an welche er (der Mensch) zuvor nicht dachte. So führt dies letzten En-des dazu, dass der Mensch sich nicht mehr daran erinnert, wie viele Rak’a er von seinem Gebet verrichtet hat.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer es noch schafft, eine Rak’a von einem Gebet zur rechten Zeit zu verrich-ten, der hat das Gebet zur rechten Zeit verrichtet.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Die Religion ist eine Erleichterung; und niemals wird jemand mit der Religi-on streiten, ohne dass sie ihn obsiegt; so sucht darum die richtigen Mittel, handelt entsprechend, seid zuversichtlich und sucht Hilfe im Gebet, morgens, abends und in einem Teil der Nacht.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Kein Gebet fällt den Heuchlern so schwer wie das Morgengebet und das Nachtgebet; und wenn sie wüssten, was es in den beiden an Belohnung gibt, würden sie an diesen teilnehmen, selbst wenn sie bis (zur Moschee) kriechen müssten. Ich war beinah dabei, den Gebetsrufer anzuweisen, die Iqāma zu sprechen, alsdann einen anderen Mann zu beauftragen, die Menschen beim Gebet zu leiten, dann hätte ich selbst eine Feuerflamme genommen und alles in Brand auf den Köpfen derjenigen gesetzt, die noch nicht zum Gebet hin-ausgegangen waren!“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn einer von euch seine rituelle Reinheit verliert, nimmt Allah das Gebet desjenigen solange nicht an, bis er die Gebetswaschung (Wudū) vollzogen hat.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allahs (sas) folgendes sagen hör-te:
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„Stellt euch vor, jemand von euch hätte vor seiner Haustür einen Fluss, in dem er fünfmal am Tage baden würde; würde dann etwas von seinem Schmutz an ihm zurückbleiben?“
Die Leute antworteten: „Nichts von seinem Schmutz würde an ihm zurück-bleiben.“
Der Prophet sagte: „Genauso ist es mit den fünf Gebeten, durch die Allah die Sünden tilgt.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) sagte:
„Der Prophet (sas) pflegte - wenn er sagte „sami‛a-llāhu liman hamidah (Al-lah hört den, der Ihn lobpreist!)“ - zu sagen: „Allāhumma Rabbanā walaka-l- hamd (o Allah unser Herr, und Dir gebührt alles Lob)“.
Und der Prophet (sas) pflegte den Takbīr zu sprechen, wenn er sein Haupt (zu-rück nach der Verbeugung) aufrichtete; und wenn er jeweils nach den beiden Niederwerfungen aufrechtstand, sagte er: „Allāhu akbar“.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das Sprechen der Lobpreisung Allahs (Tasbīh) ist für die Männer, und das Klatschen der Hände (Tasfīq) ist für die Frauen.“74 (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Der Imām soll in der Mitte stehen, und ihr sollt die Lücken (in euren Reihen) schließen.“ (Da)
Abū Maslama Sa’īd ibn Yazīd al-Uzdī (ra) fragte Anas ibn Mālik (ra):
„Hat der Prophet (sas) in seinen Sandalen gebetet?“
Und Anas antwortete: „Ja!“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
Ich befand mich beim Propheten (sas) als ein Mann zu ihm kam und sagte:
„O Gesandter Allahs, ich habe eine Straftat begangen, so vollziehe die Strafe für mich!“
74 Dieser Hadith weist darauf hin, dass, wenn während des Gebets der Imām auf etwas Wichtiges, wie z. B. einen Fehler im Gebet, aufmerksam gemacht werden soll, ein Mann die Worte der Lobpreisung „Subhānallāh“ sprechen, während eine Frau sich des Klatschens bedienen darf.
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Der Prophet fragte ihn aber nicht über diese Tat; und als die Gebetszeit fällig wurde, betete der Mann mit dem Propheten (sas). Als der Prophet (sas) das Gebet beendet hatte, begab sich der Mann zu ihm und sagte: „O Gesandter Al-lahs, ich habe eine Straftat begangen, so vollziehe die Bestimmung des Buches Allahs für mich!“
Der Prophet sagte: „Hast du nicht mit uns gebetet?“
Der Mann sagte: „Doch.“
Der Prophet sagte: „Allah hat dir doch deine Sünde vergeben.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
„Wir verrichteten die Gebete mit dem Propheten (sas) (auch) bei starker Hitze, und wenn einer von uns sein Gesicht nicht auf den Boden legen konnte, brei-tete er sein Gewand aus und machte darauf seine Niederwerfung!“ (Bu)
Anas (ra) sagte:
„Bei euch ist nicht etwas zu erkennen, was ich zur Zeit des Propheten (sas) er-lebt habe!“
Ihm wurde von den Leuten erwidert: „Doch das Gebet!“
Und er sagte: „Habt ihr es nicht auf die verschiedenste Art und Weise ver-nachlässigt?“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
„Als ich im Hause meiner Tante Maimūna übernachtete, kam der Gesandte Allahs (sas) (von der Moschee) nach dem Nachtgebet zurück und verrichtete (zu Hause) vier Rak’a, legte sich anschließend hin und schlief; dann stand er auf zum Beten, und ich schloss mich ihm an, und stellte mich auf seine linke Seite. Er aber nahm mich auf seine rechte Seite und verrichtete fünf Rak’a. An-schließend verrichtete er noch zwei Rak’a und legte sich hin; er schlief ein, und ich hörte seinen Atem.... Danach (stand er auf und) ging hinaus zum Gebet.“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Ein Mann erkundigte sich beim Gesandten Allahs (sas) über die Verrichtung des Gebets in der Nacht (Salāt al-lail), und der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Salāt al-lail ist jeweils zwei Rak’a. Wenn jemand aber fürchtet, dass er von der Fälligkeit des Morgengebets überrascht wird, so verrichtet er abschließend
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noch eine einzige Rak’a, die die Zahl der von ihm verrichteten Rak’a zu einer ungeraden Zahl (Witr) macht.“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Ich behielt von dem Propheten (sas) zehn Rak’a (als freiwillige Gebete) im Kopf: zwei Rak’a vor dem Mittagsgebet und zwei Rak’a danach, sowie zwei Rak’a nach dem Abendgebet in seiner Wohnung und zwei Rak’a nach dem Nachtgebet auch in seiner Wohnung; ferner zwei Rak’a vor dem Morgengebet, und zwar zu einer Stunde, zu der keiner zum Propheten (sas) eintreten durf-te.“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Ich verrichtete mit dem Propheten (sas) (freiwillige) Gebete aus zwei Niederwerfungen (Sadschda) vor dem Mittagsgebet und zwei Sadschda nach dem Mittagsgebet, sowie zwei Sadschda nach dem Abendgebet und zwei Sadschda nach dem Nachtgebet und zwei Sadschda nach dem Freitagsgebet. Was aber die beiden Gebete nach dem Abendgebet und nach dem Nachtgebet angeht, so haben diese in seiner Wohnung stattgefunden.“75 (Bu)
Ibn Mas’ūd (ra) berichtete,
dass ein Mann eine Frau (widerrechtlich) küsste, alsdann zum Propheten (sas) kam und ihm davon berichtete.
Darauf offenbarte Allah „Und verrichte das Gebet an den beiden Tagesen-den und in den Stunden der Nacht, die dem Tag näher sind. Wahrlich, die guten Taten tilgen die bösen... „ (11:114). und der Mann sagte: „O Gesandter Allahs, gilt dies auch für mich?“
Der Prophet antwortete: „Für meine Umma allesamt.“ (Bu)
Mu’aiqīb (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) äußerte sich über einen Mann, der den Sand unter sich ebne-te, wenn er sich niederwarf, indem er sagte: „Wenn du das unbedingt tun willst, dann nur einmal!“ (Bu)
Mus’ab ibn Sa’d (ra) sagte:
75 Hier ist zu bemerken, dass Ibn Umar (ra) das Wort „Sadschda“ für ein Gebet aus zwei „Rak’a“ ver-wendet.
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Ich betete neben meinem Vater und legte während des Gebets meine beiden Handflächen gegeneinander und steckte meine Hände so zusammen zwischen meine Oberschenkel, und mein Vater riet mir aber davon ab und sagte: „Wir pflegten dies zu tun, und wir wurden (vom Propheten) angewiesen, dass wir unsere Hände auf die Knie legen.“ (Bu)
Nu’aim al-Mudschmir (ra) berichtete:
Ich stieg mit Abū Huraira auf das Dach der Moschee; er beendete dort seinen Wudū und sagte anschließend: Ich hörte den Propheten (sas) sagen:
„Die Angehörigen meiner Umma werden am Tage der Auferstehung aufgeru-fen, und sie werden mit einem Mal auf der Stirn und einem Reifen am Fußge-lenk - als Spuren des Wudū - erscheinen.
Wer von euch dann die Dauer seiner Niederwerfung (Sudschūd) verlängern kann, der soll es tun.“ (Bu)
Sahl ibn Sa’d (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das Sprechen der Lobpreisung Allahs (Tasbīh) ist für die Männer, und das Klatschen der Hände (Tasfīq) ist für die Frauen.“76 (Bu)
Warrād (ra), Schreiber des Mughīra ibn Schu’ba (ra), berichtete:
Mughīra ibn Schu’ba diktierte mir in einem Brief an Mu’āwiya, dass der Pro-phet (sas) nach jedem Pflichtgebet folgendes zu sagen pflegte:
„lā ilāha illa-llāhu wahdahu lā scharīka lah; lahu-l-mulk, wa-lahu-l-hamd, wa-hu-wa alā kulli schai’in qadīr. Allāhumma lā māni‛a limā a‛tait; wa-lā mu‛tiya limā mana‛t; wa-lā yanfa‛u dhal-dschaddi; minkal-dschadd.“77 (Bu)
Zaid ibn Arqam (ra) berichtete:
„Gewöhnlich redeten wir während des Gebets zur Zeit des Propheten (sas) indem der eine von uns seinem Gefährten vom eigenen Anliegen erzählte. Da wurde der Qur’ān-Vers „Hāfizu ala-s-Salawāt... (Haltet die Gebete ein...
76 Dieser Hadith weist darauf hin, dass, wenn während des Gebets der Imām auf etwas Wichtiges, wie z. B. einen Fehler im Gebet, aufmerksam gemacht werden soll, ein Mann die Worte der Lobpreisung „Subhānallāh“ sprechen, während eine Frau sich des Klatschens bedienen darf.
77 Auf Deutsch: „Kein Gott ist da außer Allah, Dem Einzigen, Der keinen Partner hat. Ihm Allein gehört das Königreich und Ihm Allein gebührt alles Lob, und Er ist Mächtig über alle Dinge. O Allah mein Gott, es gibt keinen, der das vorenthält, was Du gegeben hast; und es gibt keinen, der etwas gibt, was Du vorenthalten hast. Einem Wohlhabenden wird nichts nützen; denn von Dir kommt der Reichtum.“
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[2:238])“ offenbart. Daraufhin wurden wir zum Schweigen während des Ge-bets aufgefordert.“ (Bu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete:
Während wir das Gebet mit dem Propheten (sas) verrichteten, traf eine Kamel-Karawane ein, die eine Lebensmittel-Ladung hatte. Die meisten Leute beschäf-tigten sich sehr damit, so dass am Ende nur zwölf Mann bei dem Propheten (sas) blieben. Daraufhin wurde folgender Qur’ān-Vers offenbart: „Doch wenn sie eine Handelsware oder ein Spiel sehen, dann brechen sie sogleich dazu auf und lassen dich stehen... (62:11)“ (Bu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Das Gebet ist der Schlüssel des Paradieses, und die Reinheit ist der Schlüssel des Gebets.“ (Ha)
Dscharīr ibn Abdullāh (ra) berichtete:
„Ich leistete dem Propheten (sas) den Treueschwur für die Verrichtung des Gebets, die Entrichtung der Zakāh und die Aufrichtigkeit gegenüber jedem Muslim.“ (Bu)
Dscharīr ibn Abdullāh (ra) berichtete:
„Wir befanden uns beim Propheten (sas) und sahen, wie er in der Nacht dem Vollmond zuschaute und sagte: „Mit Sicherheit werdet ihr euren Herrn so (deutlich) sehen, wie ihr diesen (Mond) seht, ohne dass ihr beim Anblick Schaden erleidet oder Zweifel hegt. Wann immer ihr die Verrichtung des Ge-bets vor dem Sonnenaufgang oder vor dem Sonnenuntergang verkraften könnt, so tut es.“
Anschließend rezitierte der Prophet: „... und lobpreise deinen Herrn vor dem Aufgang und vor dem Untergang der Sonne...“ (20:130).“ (Bu)
Ibād ibn Tamīm (ra) berichtete,
dass sein Onkel beim Gesandten Allahs (sas) stellvertretend die Ungewissheit eines Mannes in der Weise beklagte, es käme ihm während des Gebets so vor, als ob er seine rituelle Reinheit (durch den Hadath) verloren hätte.
Der Prophet sagte: „Wer immer so etwas erlebt, der soll das Gebet nicht ver-lassen, bis er ein Geräusch hört oder Windabgang verspürt.“‘ (Bu)
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10.12 Gebet auf dem Reittier
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Wenn der Prophet (sas) auf einer Reise war, betete er auf seinem Reittier, gleich in welche Richtung sich das Tier begab, und der Prophet nickte zu den Bewegungen nach, welche im Gebet in der Nacht78 vorkommen, und er tat es nicht so bei den Pflichtgebeten. Das Witr-Gebet aber verrichtete er auf seinem Reittier.“ (Bu)
Dschābir (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) hatte sitzend auf seinem Reittier gebetet, gleich-wohl welche Richtung es auch immer einnahm. Nur wenn er das Pflichtgebet verrichten wollte, stieg er ab und betete in Qibla-Richtung.“ (Bu)
10.13 Gebet bei Furcht
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete:
„Wir zogen mit dem Gesandten Allahs (sas) zu einer Schlacht in der Nähe von Nadschd. Als wir uns dem Feind gegenüber sahen, stellten wir uns (für den Kampf) in Reihen auf. Der Gesandte Allahs (sas) stand auf, um uns beim Ge-bet zu leiten, und mit ihm stand eine Gruppe zum Beten, während sich eine andere Gruppe in Richtung des Feindes begab. Der Gesandte Allahs (sas) be-tete mit denjenigen, die mit ihm waren eine Rak’a und zwei Niederwerfungen; dann ging diese Gruppe zur Stelle der anderen Gruppe, die noch nicht gebetet hatte. Als sich diese (Kämpfer für das Gebet) hinstellten, betete der Gesandte Allahs (sas) mit ihnen eine Rak’a und zwei Niederwerfungen, dann sprach er den Taslīm. Daraufhin standen die anderen, und jeder von ihnen betete für sich eine Rak’a und zwei Niederwerfungen.“
Ibn Umar (ra) fügte hinzu, bezogen auf die Anweisung des Propheten (sas):
„...und wenn (der Feind) eine größere Zahl (an Kämpfern) aufweist, dann sollen die Muslime das Gebet stehend und reitend verrichten.“79 (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) stand für das Gebet auf und eröffnete es mit dem Takbīr, und mit ihm standen die Menschen auch zum Beten auf und sprachen eben-falls mit ihm den Takbīr. Der Prophet vollzog die Verbeugung, und einige Leu-
78 An dieser Stelle darf man die beiden Gebete zur Nachtzeit miteinander nicht verwechseln; denn es handelt sich um das „Nachtgebet“ (Salatu-l-Ischā), das Pflicht ist, und „Gebet in der Nacht“ (Salatu-l-Lail), das zu freiwilligen Gebeten gehört.
79 Das Gebet bei Furcht auf diese Weise wird im Qur’ān (4:101 f.) erwähnt.
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te von ihnen vollzogen ebenfalls die Verbeugung: er warf sich nieder, und die-se warfen sich ebenfalls mit ihm nieder. Als der Prophet für die zweite Rak’a aufstand, standen diejenigen auf, die mit ihm im Gebet waren und hielten Wa-che für ihre Brüder, während die andere Gruppe kam und mit dem Propheten die Verbeugung und die Niederwerfungen leisteten. In der Tat befanden sich alle Menschen im Gebet: sie standen aber währenddessen als Wache für ei-nander.“ (Bu)
10.14 Gebet im Liegen
Imrān Ibn Husain (ra) berichtete:
Ich litt an Hämorrhoiden und fragte den Propheten (sas) über die Verrichtung des Gebets (in diesem Fall), und er sagte: „Bete im Stehen, und wenn du das nicht kannst, so bete im Sitzen, und wenn du dies auch nicht tun kannst, dann auf der Seite.“ (Bu)
10.15 Gebet im Sitzen
Āischa (ra), Mutter der Gläubigen, berichtete:
„Niemals sah ich den Gesandten Allahs (sas) sitzend beim Verrichten des Nachtgebets, bis er alt wurde. Da erst rezitierte er die Qur’ān-Verse (Āyāt) so-lange im Sitzen bis er die Verbeugung vornehmen wollte. In diesem Fall stand er auf und rezitierte etwa zwischen dreißig und vierzig Āyāt, dann machte er anschließend die Verbeugung.“ (Bu)
Imrān (ra) berichtete:
Ich erkundigte mich beim Propheten (sas) über das Gebet eines Menschen, der dieses im Sitzen verrichtet, und er antwortete: „Das Verrichten des Gebets im Stehen ist besser; und wer im Sitzen betet, der erhält den halben Lohn desjeni-gen, der im Stehen betet. Wer aber im Liegen betet, der erhält den halben Lohn desjenigen, der im Sitzen betet.“ (Bu)
10.16 Gebet in der Nacht
Hudhaifa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) pflegte - wenn er ein freiwilliges Gebet in der Nacht (Ta-haddschud) verrichten wollte - seinen Mund mit dem Siwak zu reinigen.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
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Der Gesandte Allahs (sas) verrichtete das Gebet in der Nacht in seinem Ge-mach, dessen Wand ziemlich niedrig war. Als die Leute die Gestalt des Pro-pheten (sas) sahen, standen einige von ihnen auf und beteten ihn nach. Am nächsten Morgen sprachen sie davon. In der darauffolgenden Nacht standen wieder einige Leute auf und beteten ihn nach. Dies geschah etwa zwei oder drei Nächte lang; einige Zeit später blieb der Gesandte Allahs (sas) daheim und ging nicht hinaus. Am nächsten Morgen erklärte er den Leuten diese An-gelegenheit und sagte: „Ich fürchtete, das Gebet in der Nacht würde euch zur Pflicht gemacht!“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) verrichtete gewöhnlich dreizehn Rak’a in der Nacht, zu de-nen solche des Witr und die zwei Rak’a vor dem Morgengebet gehörten.“ (Bu)
Abdullāh (ra) berichtete:
Es wurde in Gegenwart des Propheten (sas) ein Mann erwähnt, der bis zum Morgen durchschlief und nicht zum Gebet aufstand, da sagte der Prophet: „Satan hat in sein Ohr uriniert.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn einer von euch schläft, bindet Satan über seinem Nacken drei Knoten, indem er jeden Knoten mit den Worten schließt: „Dir steht eine lange Nacht bevor, so versinke im Schlaf.“ Wenn er aber aufsteht und Allahs gedenkt, so löst sich ein Knoten; wenn er sich für das Gebet wäscht, löst sich ein weiterer Knoten; und wenn er betet, löst sich noch ein Knoten. Morgens fühlt er sich voller Kraft und glückselig, anderenfalls fühlt er sich missbehaglich und faul.“ (Bu, Mu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
„Das Gebet des Propheten (sas) bestand gewöhnlich aus dreizehn Rak’a.“ Er meinte das Gebet in der Nacht. (Bu)
Masrūq (ra) berichtete:
Ich erkundigte mich bei Āischa (ra) über das Gebet in der Nacht des Gesand-ten Allahs (sas) und sie antwortete: „(Er verrichtete verschiedentlich) sieben, neun und elf (Rak’a) außer den beiden (freiwilligen) Rak’a vor dem Morgenge-bet.“ (Bu)
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Masrūq (ra) berichtete: Ich fragte Āischa (ra):
„Welche Tat liebte der Prophet (sas) am meisten?“
Sie antwortete: „Die dauerhafte!“
Ich fragte weiter: „Wann stand er in der Nacht zum Beten auf?“
Sie sagte: „Er stand auf, sobald er den Hahn krähen hörte.“ (Bu, Mu)
Dschundub (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) erkrankte und verrichtete während dessen nicht das Gebet in der Nacht für eine Nacht oder für zwei Nächte lang.“80 (Bu)
10.17 Gebet in der Wohnung
Ibn Umar (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Verrichtet einen Teil eurer Gebete in euren Wohnungen und macht sie nicht zu Friedhöfen.“ (Bu)
10.18 Gebet mit Kindern
Abū Qatāda al-Ansārī (ra) berichtete,
dass der Gesandte Allahs (sas) betete, während er (das Kind) Umāma, Tochter der Zainab, Tochter des Gesandten Allahs (sas) trug...: Wenn er sich nieder-warf, legte er sie hin, und wenn er wieder aufstand, trug er sie wieder. (Bu)
10.19 Gebet mit Schuhen
Sa’īd Abū Maslama (ra) berichtete:
„Ich fragte Anas, ob der Prophet (sas) das Gebet mit seinen Schuhen verrichtet hätte, und er sagte: „Ja!“ (Bu)
10.20 Gebet um Regen
Abbād ibn Tamīm (ra) berichtete von seinem Onkel,
dass der Prophet (sas) zum Verrichten des Gebets um Regen (Istisqā) hinaus-ging, die Gebetsrichtung (Qibla) einnahm und dafür sein Obergewand wende-
80 Das Gebet in der Nacht und das Nachtgebet dürfen nicht miteinander verwechselt werden; denn es handelt sich beim Nachtgebet um ein Pflichtgebet, das man nicht unterlassen darf, während es sich beim anderen um ein freiwilliges Gebet handelt, das man fallen lassen darf.
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te. Er verrichtete ein Gebet mit zwei Rak’a, in denen er den Qur’ān mit lauter Stimme rezitierte. (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
Ein Mann trat (in die Moschee) am Freitag durch eine Tür ein, die sich gegen-über dem Podest (Mimbar) befand, auf der der Gesandte Allahs (sas) stand und predigte. Der Mann blieb vor dem Gesandten Allahs (sas) stehen und sagte: „O Gesandter Allahs, das Vieh ist verendet, und wir sind ratlos geworden, so bitte Allah darum, dass Er uns Rettung bringt!“
Da erhob der Gesandte Allahs (sas) seine Hände und sagte:
„O Allah unser Gott, gib uns Wasser! O Allah unser Gott, gib uns Wasser! O Allah unser Gott, gib uns Wasser!“
Anas (ra) berichtete ferner: „Bei Allah, und es gab am Himmel weder Wolken noch eine Spur davon noch sonst andere Zeichen, und es gab zwischen uns und dem Berg Sal‛ keinerlei Häuser, die so hoch oder tief waren (um unsere Aussicht zu hindern). Da erschien dahinter eine Riesenwolke, die die Mitte des Himmels einnahm, sich ausbreitete und anschließend Regen spendete. Bei Al-lah, und wir sahen die Sonne eine Woche lang nicht. An dem darauffolgenden Freitag kam ein Mann durch dieselbe (Moschee-)Tür, während der Gesandte Allahs (sas) dort stand und seine Predigt hielt.
Der Mann stand vor ihm und sagte: „O Gesandter Allahs, unsere Güter sind vernichtet, und wir sind von der Außenwelt abgeschnitten, so bitte Allah da-rum, dass Er den Regen zurückhält.“
Da erhob der Gesandte Allahs (sas) seine Hände und sagte:
„O Allah unser Gott, lass es um uns, nicht über uns regnen. O Allah unser Gott, lass es auf Höhen, Rinnen, Täler und Pflanzengewächs regnen.“
Da hörte es auf zu regnen, und wir gingen hinaus in die Sonne spazieren.“
Scharīk fragte Anas: „War es derselbe Mann gewesen, der da zuerst kam?“
Anas (ra) antwortete: „Ich weiß es nicht!“ (Bu)
10.21 Gebetsende
Ibn Abbās (ra) berichtete:
„Ich wusste anhand des Takbīrs, dass das Gebet des Propheten (sas) beendet war.“ (Bu)
10.22 Gebetshaltung
Anas (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
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„Streckt euch gerade bei der Niederwerfung und keiner von euch soll seine Arme wie ein Hund auf den Boden legen; und wenn einer spucken will, soll er dies weder vor sich noch auf seine rechte Seite tun; denn er befindet sich in ei-nem vertraulichen Gespräch mit seinem Herrn!“ (Bu)
10.23 Gebetsleitung
Abdullāh ibn Abī Qatāda (ra) berichtete von seinem Vater, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn die Iqāma ertönt, so steht nicht auf (zum Gebet), bis ihr mich seht, und verhaltet euch dabei ruhig.“ (Bu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete,
dass Mu’ādh ibn Dschabal, gewöhnlich mit dem Propheten (sas) betete und anschließend zu seinen Leuten zurückkehrte, um für sie das Gebet zu leiten. (Bu)
10.24 Gebetsplatz
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
„Wir verrichteten das Gebet mit dem Propheten (sas) und einige von uns pflegten bei der Niederwerfung - auf Grund der starken Hitze - den Zipfel ih-res Kleids auf den Boden in Stirnhöhe zu legen.“ (Bu)
10.25 Gebetsrichtung
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete:
Während sich die Leute beim Morgengebet (Subh) in (der Moschee von) Qubā befanden, kam jemand zu ihnen und sagte: „Auf den Gesandten Allahs (sas) ist in dieser Nacht etwas vom Qur’ān herabgesandt worden und ihm wurde darin befohlen, dass er die Kaaba-Richtung einnehmen soll. Da nahmen die Leute diese Richtung ein, während ihre Gesichter kurz zuvor nach Palästina gerichtet waren; so drehten sie sich nunmehr zur Kaaba.“ (Bu)
Abū Ayyūb al-Ansārī (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn ihr euch am Ort zur Verrichtung der Notdurft befindet, so stellt euch weder mit dem Gesicht noch mit dem Rücken zur Gebetsrichtung (Qibla), sondern zur östlichen oder westlichen Richtung.“
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Abū Ayyūb berichtete ferner: „Als wir nach Syrien kamen, fanden wir Aborte, die in Richtung Qibla gebaut worden waren; so mussten wir uns von der Rich-tung geringfügig abweichend hinstellen und Allah um Vergebung bitten.“ (Bu)
Abū Dschuhaim (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn derjenige, der vor einem Betenden hergeht, wüsste, was er für eine Missetat auf sich lädt, so würde er es vorziehen, vierzig (...) stehen zu bleiben, als vor dem Betenden herzugehen.“
Abū an-Nadhr fügte hinzu: „Ich weiß nicht, ob der Prophet dabei vierzig Ta-ge, Monate oder Jahre erwähnt hatte!“ (Bu)
Barā ibn Āzib (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) betete in der Regel 16 oder 17 Monate lang in Rich-tung Bait al-Maqdis (Jerusalem), während er es sehr gern gehabt hätte, wenn er in Richtung Kaaba hätte beten dürfen. Dies war der Anlass, dass Allah den Vers „Wir sehen, wie dein Gesicht sich dem Himmel suchend zukehrt...“ (2:144) offenbarte. Auf Grund dessen verrichtete er das Gebet in Richtung Ka-aba. Jedoch die Toren unter den Menschen (- und diese sind die Juden -) sag-ten: „Was hat sie bewogen, sich von ihrer Qibla abzuwenden, nach der sie sich bisher gerichtet hatten?“ Sprich: „Allah gehört der Osten und der Wes-ten; Er leitet, wen Er will, zu einem geraden Weg.“ (2:142).
Nach diesem Ereignis betete ein Mann mit dem Propheten (sas) und als er nach dem Gebet wegging, kam er auf seinem Weg an Leuten von den Ansār vorbei, die gerade dabei waren, das Nachmittagsgebet (Asr) in Richtung Bait al-Maqdis zu verrichten; so sagte er zu ihnen, er bezeuge es, dass er mit dem Propheten (sas) gebetet und dabei die Kaaba-Richtung eingenommen habe. Dann fingen die Leute an, ihre Richtung so zu ändern, dass sie letzten Endes allesamt in Kaaba-Richtung standen.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete,
dass der Prophet Allahs (sas) Nasenschleim an der Qibla-Wand sah, und des-halb so entsetzt war, dass die Entsetzung auf seinem Gesicht erkennbar wur-de. Er stand auf, kratzte diesen eigenhändig ab und sagte: „Wenn einer von euch im Gebet steht, führt er ein vertrauliches Gespräch mit seinem Herrn - und somit ist sein Herr zwischen ihm und der Qibla; so soll keiner von euch nach vorne in Richtung Qibla spucken, sondern nach links oder unter seine Füße.“
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Der Prophet nahm anschließend den Zipfel seines Kleides, spuckte (demonst-rativ) hinein, legte seine Teile aufeinander und sagte: „Oder er macht es so!“ (Bu)
10.26 Gebetsruf
Āischa (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Bilāl ruft noch während der Nacht, so esset und trinket, bis ibn Umm Mak-tum zum Gebet ruft.“ (Bu)
Abdullāh ibn Mas’ūd (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Keiner von euch - oder keiner unter euch - soll seinen Sahur (Mahlzeit im letzten Teil der Nacht) unterbrechen, wenn er den Gebetsruf durch Bilāl hört; denn er verkündet die Zeit -oder ruft - noch während der Nacht, damit er den Betenden aufmerksam macht und aber auch den Schlafenden weckt...“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn ihr die Iqāma hört, so geht zum Gebet ruhig und würdig, und seid nicht hastig. Was ihr von dem Gebet noch schafft, das verrichtet ihr (mit der Gemeinschaft); was ihr aber versäumt habt, das holt ihr nach.“ (Bu)
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn ihr den Gebetsruf hört, so sprecht das gleiche, was der Mu’addhin sagt.“ (Bu)
Mazinī (ra) hörte von seinem Vater (ra), dass Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) ihm folgendes sagte:
„Ich sehe, dass du Schafe und die Wüste liebst. Wenn du also bei deinen Scha-fen bist - oder dich in deiner Wüstengegend aufhältst - und zum Gebet rufen willst, so erhebe deine Stimme mit diesem Ruf; denn nichts unter den Dschinn, den Menschen und den übrigen Dingen hört die Stimme des Gebetsrufers (Mu’addhin), ohne dass dies von ihm am Tage der Auferstehung bezeugt wer-den wird.“
Abū Sa’īd fügte hinzu: „Dies habe ich von dem Gesandten Allahs (sas) ge-hört.“ (Bu)
Anas (ra) sagte:
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„Bilāl wurde angewiesen, den Wortlaut des Gebetsrufs jeweils in gerader Zahl zu wiederholen und den Wortlaut für die Aufforderung zur Verrichtung des Gebets (Iqāma) jeweils in ungerader Zahl zu sprechen, und zwar mit Ausnah-me des Satzes „qad qamāti as-Salāh (das Gebet wird nunmehr verrichtet)“.“ (Bu)
Ibn Umar (ra) pflegte folgendes zu erzählen:
Als die Muslime anfangs nach Medīna kamen, versammelten sie sich und warteten auf die Fälligkeit des Gebets; denn damals wurde zum Gebet nicht gerufen. Eines Tages redeten sie miteinander darüber, und einige von ihnen schlugen vor, dass sie zu diesem Zweck eine Glocke benutzen sollten, wie die Christen es tun, während andere von einem Blashorn sprachen, das die Juden zu diesem Zweck verwenden.
Umar aber sagte: „Geht es nicht, dass ihr einen Mann hinausschickt, der zum Gebet ruft?“
Darauf sagte der Gesandte Allahs (sas): „O Bilāl, stehe auf und rufe zum Ge-bet!“ (Bu)
Nāfi (ra) berichtete,
dass Ibn Umar (ra) in einer kalten und stürmischen Nacht zum Gebet rief, und anschließend zum Wortlaut des Ādhān den Satz sprach: „alā sallū fir-Rihāl (sorgt dafür, dass ihr in euren Quartieren betet).“ Er bemerkte danach, dass der Gesandte Allahs (sas) dem Gebetsrufer in einer kalten und regnerischen Nacht die Anweisung gegeben hatte, folgenden Satz zu sprechen: „alā sallū fir-Rihāl“. (Bu)
Yahyā (ra) sagte:
„... Dies wurde auch von einigen seiner Gefährten erzählt: „Wenn er (der Mu’addhin) sagte: „hayy ala-s-Salāh (kommt her zum Gebet)“, dann sagte er (der Gesandte Allahs): „lā haula wa-lā quwwata illā bi-llāh (es gibt keine Macht und keine Kraft außer durch Allah).“
Yahyā fügte hinzu: „Genauso hörten wir euren Propheten (sas) sprechen.“ (Bu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Wer beim Hören des Gebetsrufs sagt:
„Allāhumma rabba hādhihi-d-da’wati-t-tāmma, wa-s-Salāti-l-qā’ima, āti Muhammadan al-wasīlata wa-l-fadīla, wa-b‛athu maqāmam-Mahmūdan al-ladhī wa‛attah.“
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(„O Allah, Herr dieses vollkommenen Glaubens und des immerwährenden Gebets, gib Muhammad die Rangstellung im Paradies und die Gnadenfülle und erwecke ihn [am Tage des Jüngsten Gerichts] zu einer ruhmvollen Stellung, die Du ihm zugesprochen hast), dem steht meine Fürbitte (Schafā‛a) am Tage des Jüngsten Gerichts zu.“) (Bu)
10.27 Gebetsrufer
Ibn Abbās (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Der Beste unter euch soll zum Gebet rufen, und die Besten (Qur’ān-)Rezitatoren sollen euer Gebet leiten.“ (Da)
10.28 Gebetsstätte
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allah möge die Juden verdammen; denn sie machten die Gräber ihrer Pro-pheten zu Gebetsstätten!“ (Bu)
10.29 Gebetswaschung (Wudū)
Sa’īd ibn al-Hārith (ra) berichtete, dass er Dschābir ibn Abdullāh (ra) fragte,
ob die Gebetswaschung dadurch fällig werden wurde, wenn man etwas isst, das durch das Feuer gar wurde, und er sagte: „Nein! Wir haben normalerwei-se solches Essen zu Lebzeiten des Propheten (sas) selten gefunden. Wenn dies aber der Fall war, so haben wir keine Tücher (zum Abwischen) gehabt, außer unseren Händen, Armen und Füßen. So haben wir gebetet, ohne vorher die Gebetswaschung (Wudū) vorgenommen zu haben.“ (Bu)
Suwaid (ra) berichtete:
„Wir zogen mit dem Gesandten Allahs (sas) nach Khaibar, und als wir in Sahbā ..., das von Khaibar nicht weit entfernt ist, ankamen, ließ der Prophet das Essen bringen, und dieses war nichts anderes als ein Mehlbrei, den wir zusammenrührten und aßen. Danach ließ er Wasser bringen, von dem er sei-nen Mund spülte, und wir davon ebenfalls den Mund spülten. Anschließend leitete er für uns das Abendgebet, ohne vorher die Gebetswaschung (Wudū) vorgenommen zu haben.“ (Bu)
Humrān (ra), Sklave des Uthmān (ra), berichtete,
dass Uthmān ibn Affān, für sich Wasser holen ließ, etwas davon in seine bei-den Handkellen goss, womit er seine Hände wusch und diesen Vorgang dreimal wiederholte; er führte dann seine Rechte in das Gefäß, nahm Wasser
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und spülte damit Mund und Nase. Danach wusch er sein Gesicht dreimal,81 gefolgt von seinen beiden Unterarmen und wusch sie bis zum Ellenbogen dreimal; er strich dann über seinen Kopf und wusch danach seine beiden Füße bis zu den Knöcheln dreimal. Anschließend sagte er: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer seinen Wudū in dieser Weise vornimmt, wie ich diesen meinen Wudū vorgenommen habe, und anschließend zwei Rak’a verrichtet, ohne dass er sich absichtlich mit anderen Gedanken beschäftigt, dem wird jede seiner vergan-genen Missetaten vergeben.“ (Bu)
Abdullāh ibn Abbās (ra) berichtete,
dass der Prophet (sas) Schafsfleisch von der Schulter aß und danach das Gebet verrichtete, ohne dass er den Wudū vornahm. (Bu)
Abdullāh ibn Amr (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) blieb einmal auf einer Reise, die wir unternommen hatten, hinter uns zurück. Er holte uns ein, als wir gerade den Wudū für ein Gebet vornahmen, welches schon überfällig war; wir fuhren deshalb (in Eile) mit den Händen über unsere Füße, da wandte sich der Prophet mit lauter Stimme uns zu und sagte: „Wehe den Fersen82, wenn sie im Feuer brennen.
Und er wiederholte es zwei- oder dreimal.“ (Bu)
Abdullāh ibn Zaid (ra) berichtete,
dass der Prophet (sas) sich jeweils zweimal in jedem Wudū-Abschnitt wusch. (Bu)
Amr ibn Umayya (ra) berichtete von seinem Vater (ra),
dass dieser dem Propheten (sas) mit einem Messer Schafsfleisch von der Schulter abschnitt, und als danach zum Gebet gerufen wurde, warf er das Messer hin und betete, ohne dass er den Wudū vornahm. (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
81 Die Erwähnung des dreimaligen Waschens ist verbunden mit der Wassermenge, die man mit den beiden Handtellern nimmt. Unter dem fließenden Wasser aus der Dusche oder dem Wasserhahn u. ä. genügt es, wenn man den betreffenden Körperteil einmal wäscht.
82 Die Vernachlässigung der Fersen bei der Gebetswaschung geschieht durch die Stellung des Fußes in Wasserrichtung, bei der die Fußzehen nach oben und die Fersen nach unten zeigen. Der Hadīth er-mahnt die Gläubigen, damit sie auf die Vollständigkeit der Gebetswaschung achten.
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„Das Gebet desjenigen, bei dem ein Hadath geschah, wird solange nicht ange-nommen, bis er den Wudū vollzogen hat.“
Ein Mann aus Hadramaut fragte Abū Huraira über die Bedeutung des Hadath, und er sagte zu ihm: „Es handelt sich um das Abgehen von lautlosen und hör-baren Winden.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn einer von euch den Wudū vornimmt, dann soll er Wasser in die Nase führen83 und es dann wieder ausblasen; und wer sich (nach der Verrichtung seiner Notdurft) mit Steinen abputzt, der soll es mit einer ungeraden Zahl an Steinen tun. Und wer aus dem Schlaf erwacht, der soll seine Hand waschen, bevor er sie zum Wudū in das Wassergefäß führt; denn keiner von euch weiß, wo seine Hand übernachtet hat.“ (Bu)
Atā ibn Yasār (ra) berichtete,
dass Ibn Abbās den Wudū in der Weise wie folgt vorgenommen hatte: Er wusch sein Gesicht, nahm Wasser in die Hand und spülte damit Mund und Nase, nahm dann wieder Wasser in die Hand, goss es in die andere Hand und wusch mit den beiden Händen sein Gesicht; er nahm dann Wasser in die Hand und wusch damit seinen linken Unterarm. Dann strich er über seinen Kopf. Danach nahm er wieder Wasser in die Hand, verteilte es auf seinen rechten Fuß und wusch ihn, nahm dann Wasser in die Hand und wusch damit seinen Fuß, d.h. den linken. Anschließend sagte er: „Genauso sah ich den Ge-sandten Allahs (sas) als er den Wudū vorgenommen hatte.“84 (Bu).
Ibn Abbās (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) wusch sich jeweils nur einmal in jedem Wudū-Abschnitt.“ (Bu)
10.30 Gebetszeiten
Abdullāh ibn Umar (ra) und sein Vater berichteten, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
83 Dabei ist Vorsicht geboten: An unsere „neuen“ Brüder und Schwestern im Islam wird hier appel-liert! Bitte das erste Mal wirklich ganz vorsichtig das Wasser in den unteren Teil der Nase geben und nicht hochziehen. Sonst gelangt das Wasser leicht in die oberen Luftwege, was schmerzhaft und auch gefährlich werden kann und natürlich nicht beabsichtigt ist.
84 Vgl. Qur’ān, 5:6.
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„Wenn bei euch eine große Hitze herrscht, so suchet eine kühle Zeit für die Verrichtung des Gebets; denn die starke Hitze ist ein Hauch des Höllenfeu-ers.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer es noch schafft, eine Rak’a von einem Gebet zur rechten Zeit zu verrich-ten, der hat das Gebet zur rechten Zeit verrichtet.“ (Bu)
Abū Dharr (ra) sagte:
„Der Mu’addhin des Propheten (sas) rief zum Gebet, und der Prophet sagte: „Warte ab bis zur Kühle! Warte ab bis zur Kühle! Die starke Hitze ist ein Hauch des Höllenfeuers. Wenn bei euch eine große Hitze herrscht, so suchet eine kühle Zeit für die Verrichtung des Gebets.“ (Bu)
10.31 Gebote
Abū Mūsa al-Asch’arī (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das Gleichnis desjenigen (Gläubigen), der den Qur’ān rezitiert, ist das einer Zitrusfrucht, welche wohlriecht und gut schmeckt. Und das Gleichnis desjeni-gen (Gläubigen), der den Qur’ān nicht rezitiert, ist das einer Dattel, die gut schmeckt, aber keinen Duft hat. Und das Gleichnis eines Brechers des Gebotes (Allahs), der den Qur’ān rezitiert, ist das einer Zitronenmelisse (Raihana), die wohlriecht, aber bitter schmeckt. Und das Gleichnis eines Brechers des Gebo-tes (Allahs), der den Qur’ān nicht rezitiert, ist das einer Koloquinte (Hanzala), die bitter schmeckt und gar keinen Duft hat.“ (Bu)
Abū Abdullāh Dschābir ibn Abdullāh al-Ansārī (ra) berichtete:
Ein Mann fragte den Gesandten Allahs (sas) und sprach: „Was meinst du, wenn ich die vorgeschriebenen Gebete verrichte, im Ramadān faste, das Er-laubte gestatte und das Verbotene untersage, und darüber hinaus nichts mehr hinzufüge, werde ich dann in den Paradiesgarten eintreten?“
Er sagte: „Ja.“ (Mu)
Von Abū Huraira Abdurrahmān ibn Sakhr (ra): Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) sagen:
„Was ich euch verboten habe, davon haltet euch fern, und von dem, was ich euch aufgetragen habe, führt aus, so viel ihr vermögt. Diejenigen, die vor euch
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waren, richteten ihre überflüssigen Fragen und ihre Meinungsverschiedenhei-ten mit ihren Propheten zugrunde.“ (Bu, Mu)
Von Abū Tha’laba al-Khuschanī Dschurthūm ibn Nāschir (ra): Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wahrlich, Allah, der Erhabene hat (euch) Pflichten auferlegt, so vernachläs-sigt sie nicht. Er hat Grenzen gesetzt, so überschreitet sie nicht. Er hat Dinge verboten, so begeht sie nicht. Er hat über Dinge geschwiegen, aus Erbarmen für euch, nicht auf Grund des Vergessens, so forscht nicht danach.“ (Dar)
10.32 Gedenken Allahs
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
Allah, Hocherhaben ist Er, sagte:
„Ich erfülle die guten Erwartungen, die Mein Diener in sich über Mich hat; und Ich bin mit ihm, wenn er Meiner gedenkt: wenn er in seinem Herzen Meiner gedenkt, dann gedenke auch Ich seiner bei Mir Selbst. Und wenn er Meiner in einer Versammlung gedenkt, so gedenke auch Ich seiner in einer Versammlung, die besser ist als jene. Und wenn er Mir um eine Handspanne entgegenkommt, dann komme Ich ihm eine Elle entgegen. Und wenn er Mir um eine Elle entgegenkommt, dann komme Ich ihm zwei Armlängen entge-gen. Und wenn er auf Mich schreitend zukommt, dann komme Ich eilend zu ihm.“ (Bu, Mu, Ma, Ti)
Abū Mūsa (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das Gleichnis dessen, der seines Herrn gedenkt, und dessen, der seines Herrn nicht gedenkt, ist wie solches eines Lebenden und eines Toten.“ (Bu)
Abū Sa’īd (ra) berichtete:
Dem Gesandten Allahs (sas) wurde folgende Frage gestellt: „Welcher Diener Allahs ist der beste und hat den höchsten Rang bei Allah am Tage der Aufer-stehung?“
Er sagte: „Alle, die Allahs häufig gedenken.“ (Ti)
10.33 Geduld
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Allah, Hocherhaben ist Er, sagt:
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„Mein gläubiger Diener, dem Ich einen geliebten Menschen entriss, und er dies in Erwartung Meines Lohns geduldig ertrug, hat bei Mir keinen anderen Lohn zu erwarten, als das Paradies.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete,
dass der Prophet (sas) an einer Frau vorbeiging, die an einem Grab weinte; er sagte zu ihr: „Fürchte Allah und sei geduldig!“
Die Frau erwiderte: „Lass mich in Ruhe; denn du bist von meinem Unglück nicht betroffen, und du kennst es auch nicht.“
Einer sagte zu ihr: „Er ist doch der Prophet (sas)!“
Sie suchte dann den Propheten (sas) auf und fand dort vor, dass keine Wäch-ter vor seiner Tür standen. Sie sagte zu ihm: „Ich habe dich nicht erkannt!“
Der Prophet sagte zu ihr: „Wahrlich, die Geduld als solche gilt es nur bei der ersten Erschütterung zu haben!“ (Bu)
Usaid ibn Hudair (ra) berichtete:
Ein Mann kam zum Propheten (sas) und sagte: „O Gesandter Allahs, du hast den Soundso mit einer Aufgabe beauftragt und mich hast du mit keiner beauf-tragt.“
Der Prophet sagte: „Ihr werdet nach mir sehen, dass es für manche Menschen gewisse Vorrechte geben wird, so harrt aus in Geduld, bis ihr mir wieder (am Tage des Jüngsten Gerichts) begegnet werdet.“ (Bu)
10.34 Gefangene
Abū Mūsa al-Asch’arī (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Speist den Hungrigen, besucht den Kranken und lasset den Gefangenen (bzw. Sklaven) frei.“85 (Bu)
10.35 Gefolgschaften
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Es gibt keinen Kalif, der nicht in seiner Amtsführung zwei Gefolgschaften hat: Die eine Gefolgschaft spornt ihn zum Guten an und bewegt ihn dazu; und
85 Vgl. Qur’ān, 90:13.
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die andere Gefolgschaft spornt ihn zum Bösen an und bewegt ihn dazu. Un-fehlbar ist aber nur derjenige, den Allah unfehlbar macht.“86 (Bu)
10.36 Gehorsam
Āischa (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wer gelobt Allah gegenüber gehorsam zu sein, der soll Ihm gehorsam sein. Und wer gelobt Allah gegenüber ungehorsam zu sein, der soll Ihm nicht un-gehorsam sein.“ (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Hören und Gehorchen ist jedem muslimischen Menschen in alledem Pflicht, was er mag und was er nicht mag, solange von ihm keine sündhafte Tat ver-langt wird. Wird von ihm eine sündhafte Tat verlangt, so ist er zum Hören und Gehorchen nicht verpflichtet.“ (Bu, Mu)
Alī (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) entsandte eine Kampftruppe, setzte über sie einen Mann aus den Ansār ein, und gab den Leuten seine Anweisungen dazu, dass sie ihm Ge-horsam leisten sollen. Später wurde dieser zornig über sie und sagte zu ihnen: „Seid ihr nicht vom Propheten (sas) dazu verpflichtet, mir Gehorsam zu leis-ten?“
Die Leute sagten: „Ja!“
Der Mann sagte: „Dann sammelt für mich Brennholz!“
Die Leute sammelten das Brennholz. Er sagte weiter: „Zündet ein Feuer an!“ Die Leute zündeten es an.
Der Mann sagte: „Geht ins Feuer!“
Die Leute hätten dies beinahe getan. Nur einige von ihnen hielten die anderen davon zurück und sagten: „Wir ergriffen die Flucht zum Propheten (sas) um uns vor dem Feuer zu retten!“
Währenddessen ging das Feuer aus, und der Zorn des Mannes ließ nach. Als der Prophet (sas) davon erfuhr, sagte er: „Wenn sie ins Feuer gegangen wären, wären sie nicht bis zum Tage der Auferstehung herausgekommen! Gehorsam ist nur im guten Sinne.“ (Bu)
86 Dieser Hadīth verwirft den großen Unsinn, den die Menschen gegenüber unserem Erhabenen Schöpfer begehen und verneint die Unfehlbarkeit von Heiligen, Sufi-Führern und Päpsten, die ihre Unfehlbarkeit direkt nach ihrer Wahl durch die Kardinäle erhalten; und vor der Wahl waren sie we-der unfehlbar, noch „Vertreter Gottes“ auf Erden.
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Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Jeder in meiner Umma wird ins Paradies eintreten, mit Ausnahme desjenigen, der es ablehnt!“
Die Leute sagten: „O Gesandter Allahs, wer lehnt es ab?“
Er sagte: „Wer mir Gehorsam leistet, der tritt ins Paradies ein, und wer mir Ungehorsam leistet, der hat es abgelehnt.“87 (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer mir Gehorsam leistet, der leistet in Wirklichkeit Gehorsam gegenüber Allah; und wer mir Ungehorsam leistet, der leistet in Wirklichkeit Ungehor-sam gegenüber Allah. Und wer demjenigen Amīr, den ich eingesetzt habe, Ge-horsam leistet, der leistet in Wirklichkeit Gehorsam mir gegenüber; und wer demjenigen Amīr, den ich eingesetzt habe, Ungehorsam leistet, der leistet in Wirklichkeit mir gegenüber Ungehorsam.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Jeder wird in das Paradies gehen, mit Ausnahme derer, die es ablehnen“
Die Leute fragten: „Und wer wird es ablehnen?“
Er sagte: „Wer mir Gehorsam leistet, der geht ins Paradies, und wer mir Un-gehorsam leistet, der hat es abgelehnt.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Höret und gehorcht, auch dann, wenn über euch ein abessinischer Sklave, dessen Kopf wie eine Rosine aussähe, eingesetzt würde.“ (Bu)
Dschunaid ibn Abī Umayya (ra) berichtete:
Wir besuchten Ubāda ibn as-Sāmit als er krank war und sagten zu ihm: „Es möge dir oft Frieden geben! Bitte erzähle uns etwas von dem, was du vom Ge-sandten Allahs (sas) gehört hast!“
Ubayda sagte daraufhin: „Der Gesandte Allahs (sas) ließ uns zu sich rufen, um von uns den Treueschwur abzunehmen. Zu den Dingen, zu denen wir uns verpflichtet haben, gehört, dass wir ihm gehorsam und treu sind in Krieg und Frieden, sowie in Not und Wohlstand, und dass wir ihm vor uns selber den Vorrang geben, und dass wir nicht die Macht denjenigen streitig machen, de-
87 Dieser Hadīth stellt eine Warnung – sowohl an Nicht-Muslime, als auch an Muslime, die unserem Propheten den Rücken kehren, um die „anderen“ Nicht-Muslime zufriedenzustellen.
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nen diese zusteht, außer, wenn wir den offenkundigen Unglauben erkennen und dafür im Besitz eines offenkundigen Beweises Allahs sind.“ (Bu, Mu)
10.37 Geiz
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Die Zeit rückt näher, die Taten werden immer weniger, der Geiz wird überall anzutreffen sein, und der Haradsch wird sich vermehren.“
Die Leute fragten: „Was ist ein Haradsch?“
Der Prophet sagte: „Der Mord, der Mord!“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) folgendes gesagt hat:
„Wenn die Menschen anfangen, mit ihrem Besitz zu geizen und den Handel als Tarnmittel zum Zinsnehmen missbrauchen; und wenn sie sich nur noch mit der Landwirtschaft beschäftigen und den Kampf auf dem Wege Allahs unterlassen, dann wird Allah sie mit einem Unglück heimsuchen, welches nicht eher von ihnen genommen wird, als bis sie zu ihrem Glauben zurückge-kehrt sind.“ (Da, Ha)
10.38 Gelehrsamkeit
Abū Huraira (ra) berichtete: Ich sagte:
„O Gesandter Allahs, ich höre viele Hadīthe von dir, doch vergesse ich sie.“
Er sagte: „Breite dein Gewand aus.“
Ich habe dies getan, und er machte mit seinen Händen eine Bewegung, als füllte er etwas in mein Gewand, dann sagte er: „Nun lege seine Enden überei-nander.“
Das tat ich, und seither habe ich nie mehr etwas vergessen.88 (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Ich bemerkte, dass der Prophet (sas) zu seiner Notdurft austrat; so sorgte ich für das Wudū-Wasser und stellte ihm das Gefäß zu seiner Verfügung hin. Der Prophet fragte nach dem Stifter dieser Tat und als ihm eine Mitteilung darüber gemacht wurde, sagte er:
„O Allah, schenke ihm Gelehrsamkeit in der Religion.“ (Bu)
88 Abū Huraira (ra) gehört zu denjenigen Gefährten unseres Propheten (sas), die eine große Zahl von richtigen und einwandfreien Hadīthen überliefert haben.
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Mu’āwiya (ra) hielt eines Tages eine Rede, in der er sagte: Ich hörte den Propheten (sas) sagen:
„Wenn Allah jemandem Gutes zuteilwerden lassen will, den lässt Er die Reli-gion gut begreifen. Ich bin wahrlich nur ein Übermittler, und Allah ist der Ge-bende. Und diese Umma wird nicht aufhören, solange auf der Durchsetzung der Sache Allahs zu beharren, ohne dass sie durch ihre Gegner Schaden erlei-det, bis der Befehl Allahs ergeht.“ (Bu)
10.39 Gelehrte
Abdullāh ibn Amr ibn al-Ās (ra) sagte: Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) folgen-des sagen:
„Wahrlich, Allah nimmt das Wissen nicht hinweg, indem Er es aus dem Ge-dächtnis der Menschen herausreißt, sondern Er nimmt das Wissen hinweg, in-dem Er die Gelehrten sterben lässt; und wenn keiner von ihnen übrig bleibt, dann nehmen die Menschen unwissende Köpfe in Anspruch, welche gefragt werden und ein Urteil geben, bei dem jegliche Grundlage des Wissens fehlt. Somit werden sie selbst abirren, aber auch die Menschen in die Irre führen.“ (Bu)
10.40 Gelöbnis
Abdullāh ibn Abbās (ra) berichtete,
dass Sa’d ibn Ubāda Al-Ansārī den Propheten (sas) um einen Rat wegen ei-nem Gelöbnis bat, das seine Mutter für eine Weihgabe leistete und dann starb, bevor sie es erfüllte. Der Prophet gab ihm den Rat, dass er es an ihrer Stelle ausführen soll.
„Dieser Vorfall wurde dann unter den Menschen als Brauchtum in Anwen-dung gebracht“, sagte Abdullāh (ra). (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) verbot das Gelöbnis zur Weihgabe und sagte:
„Eine Weihgabe bringt weder etwas zustande noch schafft etwas Bestehendes ab. Weihgabe hat nur den Zweck, etwas von einem Geizigen herauszuholen.“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Während der Prophet (sas) predigte, nahm er einen Mann wahr, der sich (in der Moschee) stehend aufhielt. Er erkundigte sich nach ihm, und die Leute
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sagten: „Er heißt Abū Isrā‘īl, und er gelobte stehen zu bleiben und sich nicht zu setzen und weder an einem schattigen Platz zu weilen noch zu reden; und er gelobte zu fasten.“
Der Prophet (sas) sagte: „Befehlt ihm zu reden, im Schatten zu weilen, sich zu setzen und sein Fasten zu vollenden.“... „ (Bu)
10.41 Gemeinschaft
Umar ibn al-Khattāb (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Speist in der Gemeinschaft, und geht dabei nicht auseinander; denn der Se-gen ist bei der Gemeinschaft.“ (Ma)
Ibn Umar (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allah lässt die Gemeinde Muhammads nicht irren. Allahs Hand ist mit der Gemeinschaft; und wer (von ihr) fernbleibt, der wird im Höllenfeuer verbannt sein.“ (Ti)
10.42 Gemeinschaftsgebet
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Macht den Besten unter euch zum Vorbeter; denn die Vorbeter sind eure Bo-ten bei eurem Herrn.“ (Bai)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Das Gebet in der Gemeinschaft ist 27-mal besser, als wenn man allein betet.“ (Bu)
Abdullāh ibn Yazīd (ra) sagte: Barā sagte zu mir - und er log nicht:
„Wenn der Gesandte Allahs (sas) (im Gebet) sagte „sami‛a-Allāhu liman ha-midah (Allah hört den, der Ihn lobpreist!)“, richtete sich keiner von uns aus der Verbeugung auf, bis der Prophet (sas) sich auf den Boden niederwarf; hier dann folgten wir ihm nach mit der Niederwerfung zum Boden“. (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Sie (die Imāme) leiten eure Gebete. Wenn sie dies richtig tun, so gilt es auch für euch, und wenn sie Fehler machen, so ist das Gebet für euch gültig, und die Folgen tragen sie selbst.“ (Bu)
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Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Fürchtet nicht derjenige von euch..., der seinen Kopf (im Gebet) vor dem Imām erhebt, dass Allah seinen Kopf zu einem Eselskopf macht, oder dass Al-lah seine Gestalt in die Gestalt eines Esels verwandelt?“ (Bu)
Nu’mān ibn Baschīr (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Entweder richtet ihr eure Reihen (im Gebet) gerade oder Allah wendet eure Gesichter aus verschiedenen Richtungen zu.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Als die Iqāma zur Verrichtung des Gebets ertönte, kam der Gesandte Allahs (sas) schauend mit seinem Gesicht auf uns und sagte: „Stellt euch in geraden Reihen auf und schließt euch einander an; denn ich sehe euch hinter meinem Rücken.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Richtet eure Reihen gerade; denn ich sehe euch hinter meinem Rücken.“
Dies führte dazu, dass jeder von uns dicht an seinem Gefährten, Schulter an Schulter und Fuß an Fuß, stand. (Bu)
10.43 Genügsamkeit
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn jemand von euch auf einen anderen schaut, der ihm gegenüber an Gü-tern und Aussehen bevorzugt ist, so soll er auf einen anderen schauen, der ihm unterliegt, und dem er selbst gegenüber bevorzugt ist.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das Reichsein versteht sich nicht als der Besitz von vielen Gütern, vielmehr besteht das Reichsein aus der Tugend der Genügsamkeit, die sich der Mensch zu Eigen macht.“ (Bu)
Von Abū-l-Abbās Sahl ibn Sa’d as-Sā’idī (ra):
Ein Mann kam zum Propheten (sas) und sagte: „O Gesandter Allahs, nenne mir ein Werk (für das), wenn ich es vollbringe, mich Allah und die Menschen lieben.“
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Er sagte: „Entsage der Welt, dann liebt dich Allah, und entsage dem, was die Menschen besitzen, dann lieben dich die Menschen.“ (Mal)
10.44 Gerechtigkeit
Nu’mān ibn Baschīr (ra) berichtete als er auf dem Podest sprach:
Mein Vater gab mir ein Geschenk und (meine Mutter) Amra bint Rawaha sag-te zu ihm: „Ich bin solange damit nicht einverstanden, bis du darüber den Ge-sandten Allahs (sas) zum Zeugen machst!“
Er kam dann zum Gesandten Allahs (sas) und sagte: „Ich gab meinem, mit Amra bint Rawaha gemeinsamen Sohn ein Geschenk, und sie verlangte von mir, dass ich dich zum Zeugen mache, o Gesandter Allahs!“
Der Prophet fragte: „Hast du deinen anderen Kindern genauso viel gegeben?“
Er sagte: „Nein!“
Und der Prophet erwiderte: „Dann fürchtet Allah und übt Gerechtigkeit unter euren Kindern!“
Der Mann kehrte dann um und machte seine Schenkung rückgängig. (Bu)
10.45 Gesamtwaschung
Āischa (ra), Gattin des Propheten (sas), berichtete:
„Der Prophet (sas) pflegte - wenn er eine Gesamtwaschung (Ghusl) nach dem Geschlechtsverkehr vornahm - mit der Waschung seiner beiden Hände zu be-ginnen; dann wusch er sich genauso wie für das Gebet; danach führte er seine Finger ins Wasser, ging damit durch sein Haar und berührte dabei die Kopf-haut; dann holte er Wasser mit beiden Händen dreimal und goss es jedes Mal über seinen Kopf. Anschließend goss er reichlich Wasser über sich in der Wei-se, dass es seine ganze Körperhaut hinunterlief.“ (Bu)
10.46 Gesandtschaft
Abū Rāfi (ra) berichtete:
Ich kam mit einer Botschaft von den Quraisch zum Gesandten Allahs (sas) und alsbald ich den Gesandten Allahs (sas) erblickte, schlug mein Herz für den Is-lam. Ich sagte: „O Gesandter Allahs, bei Allah, ich werde nie wieder zu mei-nen Leuten zurückkehren!“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Ich breche keine Verträge und nehme auch keine Botschafter gefangen. Kehre zu deinen Leuten zurück, und wenn du dann in deinem Herzen noch das empfindest, was du gerade empfunden hast, dann komme wieder zurück.“
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Ich kehrte dann zu ihnen zurück, suchte aber dann Zuflucht beim Gesandten Allahs und wurde Muslim. (Hib)
10.47 Geschirrspülen
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn der Hund aus einem Gefäß trinkt, das einem von euch gehört, soll er es siebenmal waschen.“89 (Bu)
10.48 Geschlechtsteile
Sahl ibn Sa’d (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer mir für das garantiert, was sich zwischen seinen beiden Kiefern und sei-nen beiden Beinen befindet, dem garantiere ich das Paradies.“90 (Bu)
10.49 Geschlechtsverkehr
Ibn Abbās (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
Wenn einer von euch zu seiner Frau kommt, um ihr beizuwohnen, und dabei sagt: „Bismillāh! Allāhumma dschannibi-sch-schaitān, wa-dschannibi-sch-schaitāna ma razaqtanā.“
(„Im Namen Allahs! O Allah halte uns von Satan fern und halte Satan von dem fern, was Du uns beschert hast!“)
Und dabei die Vereinigung der beiden vollzogen worden oder ein Kind be-stimmt sein, so wird Satan nie imstande sein, dort einen Schaden zuzufügen. (Bu)
Dschābir (ra) berichtete:
Die Juden pflegten zu sagen: „Wenn der Beischlaf mit einer Frau von hinten (in der Vagina) stattfindet, kommt das Kind mit schielenden Augen zur Welt!“
Darauf wurde folgender Qur’ān-Vers offenbart: „Eure Frauen sind ein Saat-feld für euch; darum kommt zu euren Saatfeld wie ihr wollt …“ (2:223) (Bu)
89 Das siebenmalige Waschen des Gefäßes gibt dem Benutzer die Gewissheit zur Beseitigung aller Eierspuren des Bandwurms Echinococcus granulosus.
90 Was sich zwischen den beiden Kiefern befindet, ist die Zunge und was sich zwischen den beiden Beinen befindet, sind die Geschlechtsteile; und die Garantie des Menschen bezieht sich auf den legalen Gebrauch dieser Teile seines Körpers.
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10.50 Geschlechtsverkehr während des Fastens
Abū Huraira (ra) berichtete:
Während wir beim Propheten (sas) saßen, kam ein Mann zu ihm und sagte: „O Gesandter Allahs, ich gehe zugrunde!“
Der Prophet fragte: „Was ist mit dir passiert?“
Der Mann sagte: „Ich fiel über meine Frau her (und vollzog mit ihr den Ge-schlechtsverkehr), während ich noch am Fasten war!“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte dann zu ihm: „Kannst du einen Sklaven fin-den, den du freikaufen kannst?“
Der Mann entgegnete: „Nein!“
Der Prophet fragte: „Kannst du zwei Monate hintereinander fasten?“
Der Mann entgegnete: „Nein!“
Der Prophet fragte: „Kannst du sechzig arme Menschen speisen?“
Der Mann entgegnete: „Nein!“
Da ging der Prophet (sas) für eine Weile weg. Während wir noch da warteten, kam der Prophet (sas) mit einem Kübel voll Datteln zurück und sagte: „Wo ist der Fragende?“
Der Mann sagte: „Ich!“
Und der Prophet sagte zu ihm: „Nimm diese (Datteln) und spende sie!“
Der Mann entgegnete: „Soll ich diese, o Gesandter Allahs, einem anderen Menschen geben, der noch ärmer sein soll als ich? Ich schwöre bei Allah, dass es in der ganzen Wohngegend keine anderen Menschen gibt, die ärmer sind als meine Familie!“
Da lachte der Prophet (sas) dass man seine Eckzähne sehen konnte, und sagte: „Dann speise damit deine Familie!“ (Bu, Mu)
10.51 Gesundheit
Von Ibn Umar (ra): Der Gesandte Allahs (sas) nahm mich bei meiner Schulter und sagte:
„Sei in der Welt wie ein Fremder oder ein Durchreisender.“
Ibn Umar (ra) pflegte zu sagen: „Wenn der Abend kommt, erwarte nicht den Morgen, und wenn der Morgen kommt, erwarte nicht den Abend. Nimm von deiner Gesundheit für deine Krankheit und von deinem Leben für deinen Tod.“ (Bu)
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10.52 Getränk
Āischa (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Jedes Getränk, das berauscht, ist verboten (Harām).“ (Bu)
10.53 Dschihād
Abū Huraira (ra) berichtete: Eines Tages wurde der Gesandte Allahs (sas) gefragt:
„Welche Tat ist die beste?“
Er antwortete: „Der Glaube an Allah und Seinen Gesandten.“
Darauf wurde er weiter gefragt: „Welche dann außer dieser?“
Er antwortete: „Der Dschihād auf dem Weg Allahs.“
Er wurde weiter gefragt: „Welche dann außer dieser?“
Er antwortete: „Der gut nach Vorschrift ausgeführte Hadsch (Haddschun mabrūr)“. (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) sagen:
„Derjenige, der auf dem Weg Allahs den Dschihād unternimmt - und Allah kennt wohl denjenigen, der auf Seinem Weg den Dschihād unternimmt - ist demjenigen gleich, der anhaltend fastet und betet. Und Allah gibt dem Mudschāhid auf Seinem Weg die Gewähr dazu, dass Er ihn entweder sterben und ins Paradies eingehen lässt; oder dass Er ihn unversehrt mit einem Lohn oder mit einer Beute zurückkehren lässt.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Ein Mann kam zum Gesandten Allahs (sas) und sagte:
„Nenne mir eine Tat, die dem Dschihād gleich ist!“
Der Prophet sagte: „Eine solche finde ich nicht!“
Der Prophet fuhr dann fort: „Kannst du es verkraften, wenn der Kämpfer (Mudschāhid) für den Kampf aufbricht, dass du in die Moschee gehst und dort betest und nicht aufhörst und aber auch fastest, ohne dein Fasten zu brechen?“
Der Mann sagte: „Und wer kann so etwas tun?“...“ (Bu)
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete: Es wurde folgende Frage gestellt:
„O Gesandter Allahs, wer ist unter allen Menschen der beste?“
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Ein Gläubiger, der unter dem Einsatz seines Lebens und Vermögens auf dem Weg Allahs den Dschihād unternimmt.“
248
Die Leute sagten: „Wer dann außer diesem!“
Der Prophet sagte: „Ein Gläubiger, der sich irgendwo in einer unbewohnten Gegend zwischen den Bergen aufhält, Allah fürchtet und die Menschen von seinen Schlechtigkeiten verschont!“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wahrlich, ein Aufbruch am frühen Morgen oder am Tagesende auf dem Weg Allahs ist besser als die ganze Welt und das, was auf ihr ist.“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Es gibt keine Hidschra nach der Eroberung91, sondern Dschihād und Niyya92. Wenn ihr dann zum Aufbrechen aufgefordert werdet, dann brechet auf.“ (Bu)
10.54 Glaube
Abdullāh (ra) berichtete:
Als der Qur’ān-Vers „Die da glauben und ihren Glauben nicht mit Unge-rechtigkeiten vermengen... (6:82)“ offenbart wurde, sagten die Gefährten des Gesandten Allahs (sas): „Wer ist unter uns, der nicht Unrecht getan hätte?“
Darauf offenbarte Allah den Vers „...Götzendienst ist fürwahr ein schweres Unrecht (31:13)“.“ (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Keiner von euch ist in der Tat gläubig, bis seine persönliche Neigung mit dem übereinstimmt, womit ich entsandt bin.“ (Mik)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass keiner von euch sich als gläubig ansehen darf, bis seine Liebe zu mir stärker ist als seine Liebe zu seinem Vater und zu seinem Sohn.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wahrlich, der Glaube wird immer wieder nach Medīna zurückfinden, wie eine Schlange, die immer wieder zu ihrem Loch zurückfindet.“ (Bu)
91 Keine Auswanderung nach der Eroberung Mekkas.
92 Intention, Vorsatz.
249
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Der Glaube besteht aus mehr als sechzig Abteilen, und die Schamhaftigkeit (Hayā) ist ein Teil des Glaubens.“ (Bu, Mu)
Abū Mālik (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Die Reinheit ist die Hälfte des Glaubens.“ (Mu)
Anas (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wer immer die (folgenden) drei Eigenschaften besitzt, findet die Freude am Glauben: Wenn seine Liebe zu Allah und Seinem Gesandten stärker ist als sei-ne Liebe zu allem anderen, wenn seine Liebe zu einem Menschen nur Allah gewidmet ist, und wenn er den Rückfall zum Unglauben (Kufr) genauso ver-abscheut, wie er es verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden.“ (Bu)
Sālim ibn Abdullāh (ra) berichtete von seinem Vater,
dass der Gesandte Allahs (sas) eines Tages an einem Ansārī vorbeiging, der seinen Bruder in Bezug auf die Schamhaftigkeit (Hayā) ermahnte. Da sagte der Gesandte Allahs (sas): „Lass ihn; denn die Schamhaftigkeit gehört zum Glau-ben.“ (Bu)
Von Abū Muhammad Abdullāh ibn Amr ibn al-Ās (ra): Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Keiner von euch ist gläubig, bis seine Neigung dem entspricht, womit ich ge-kommen bin.“
10.55 Glaubensbekenntnis
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
Einmal saß Mu’ādh hinter dem Propheten (sas) auf einem Ritt. Der Prophet sagte zu ihm: „O Mu’ādh ibn Dschabal!“
Mu’ādh antwortete: „Da bin ich, o Gesandter Allahs, ich stehe zu deiner gefäl-ligen Verfügung!“
Der Prophet sagte: „O Mu’ādh!“
Mu’ādh antwortete: „Da bin ich, o Gesandter Allahs, ich stehe zu deiner gefäl-ligen Verfügung!“ und wiederholte dies dreimal.
250
Der Prophet sagte: „Es gibt keinen, der aus seinem Herzen aufrichtig bezeugt, dass kein Gott da ist außer Allah und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, ohne dass ihm Allah das Höllenfeuer verwehrt.“
Mu’ādh sagte: „O Gesandter Allahs, soll ich dies nicht den Menschen kund tun, damit sie sich freuen?“
Der Prophet antwortete: „Dann werden sie gleichgültig sein!“
So berichtete Mu’ādh erst von diesem Hadīth als er im Sterben lag, da er fürchtete, eine Sünde zu begehen. (Bu)
10.56 Gläubige
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Der Gläubige darf nicht vom selben Loch zweimal gestochen werden!“ (Bu)
Zaid ibn Khālid adsch-Dschuhanī sagte:
Der Gesandte Allahs (sas) verrichtete das Morgengebet in Hudaibiya, als die Spuren der regnerischen Nacht noch zu sehen waren. Als das Gebet zu Ende war, kam er auf die Menschen zu und sagte: „Wisset ihr, was euer Herr sag-te?“
Die Leute erwiderten: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“
Der Prophet sagte: „(Allah sagte:) Mit dem Anbruch des Morgens sind unter Meinen Dienern solche geworden, die an Mich glauben, und solche, die an Mich nicht glauben: Wer von ihnen sagte „der Regen fiel auf uns herab durch Allahs Gnade und Barmherzigkeit der ist Mir gegenüber gläubig und dem Stern gegenüber ungläubig; wer aber sagte „dies geschah durch den Zyklus des Soundso und Soundso“, der ist Mir gegenüber ungläubig und dem Stern gegenüber gläubig.“ (Bu)
10.57 Glied
Qatāda (ra) berichtete von seinem Vater (ra), dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn einer von euch trinkt, soll er nicht ins Trinkgefäß atmen, und wenn er zu seiner Notdurft austritt, soll er nicht sein Glied mit der Rechten berühren, und das Abputzen soll ebenfalls nicht mit seiner Rechten vorgenommen wer-den.“ (Bu)
10.58 Gold
Hudhaifa (ra) berichtete:
251
„Der Prophet (sas) verbot uns, dass wir aus goldenen und silbernen Gefäßen trinken und daraus essen. Gleichermaßen verbot er uns auch, uns mit Seide und Seidenbrokat zu bekleiden oder aber darauf zu sitzen.“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) nahm für sich einen Ring aus Gold und wendete seinen Stein in die Richtung seiner Handfläche. Er ließ darauf Muhammad Rasūlu-llah (Muhammad der Gesandte Allahs) eingravieren. Die Menschen machten es ihm nach, und als er sah, dass sie solche Ringe trugen, warf er den Ring von sich weg und sagte: „Niemals wieder werde ich ihn tragen.“
Danach verwendete er einen Ring aus Silber, und die Leute nahmen sich eben-falls nur Ringe aus Silber. Nach dem Propheten (sas) trug auch Abū Bakr einen Ring, und nach ihm Umar, alsdann Uthmān, und von Uthmān fiel der Ring in den Brunnen Aryas.“ (Bu)
10.59 Gottesfurcht
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Es gab einen Mann, der Schlechtigkeiten im Übermaß gegen sich selbst beging. Als er im Sterben lag, sagte er zu seinen Kindern: „Wenn ich also ge-storben bin, verbrennt meinen Leichnam, dann zermahlt ihn und verstreut an-schließend die Asche in den Wind; denn bei Allah, wenn Allah über mich et-was verhängt haben will, wird Er mich so bestrafen, wie Er keinen anderen zuvor bestraft hatte!“
Als er starb, wurde mit ihm genauso verfahren, und Allah erteilte der Erde Seinen Befehl: „Bring alles von ihm zusammen hervor, was du von ihm in dir verbirgst!“
Die Erde tat es und siehe, der Mann stand da. Allah sagte zu ihm: „Was hat dich zu dem bewogen, was du getan hast?“
Der Mann sagte: „Die Furcht vor Dir, o Herr!“ Da vergab ihm Allah (seine Sünden).“ (Bu)
Sa’d (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allah liebt Seinen wohlhabenden Diener, wenn er gottesfürchtig und zu-rückhaltend ist.“ (Mu)
10.60 Gottvertrauen
Umar ibn al-Khattāb (ra) berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) sagen:
252
„Wenn ihr auf Allah vertraut, so wird Er euch wie die Vögel versorgen, die mit leerem Magen ausfliegen und satt zurückkehren.“ (Ti)
10.61 Götzendiener
Abū Huraira (ra) berichtete:
Abū Bakr as-Siddīq entsandte mich während der Pilgerfahrt, für die der Pro-phet (sas) Abū Bakr (ra) als Führer eingesetzt hatte - und dies war vor der Ab-schiedspilgerfahrt am Tage des Opferfestes -, um allen versammelten Leuten folgendes bekanntzugeben:
„Nach diesem Jahr dürfen keine Götzendiener an der Pilgerfahrt (Hadsch) teil-nehmen, und um das Haus (die Kaaba) darf kein Mensch nackt den Umlauf vollziehen!“ (Bu)
Sa’īd ibn al-Musayyab (ra) berichtete von seinem Vater (ra), dass dieser folgendes sagte:
Als Abū Tālib im Sterben lag, trat der Prophet (sas) ein, während bei ihm Abū Dschahl und Abdullāh ibn Abū Umayya waren. Der Prophet (sas) sagte: „Mein Onkel, sprich „lā ilāha illa-llāh (kein Gott ist da außer Allah)“, damit ich für dich bei Allah eine Rechtfertigung bringen kann.“
Da sagten Abū Dschahl und Abdullāh ibn Abū Umayya: „O Abū Tālib, willst du dich von dem Glauben des Abdulmuttalib abwenden?“
Der Prophet (sas) sagte: „Ich werde für dich um Verzeihung flehen, solange mir deinetwegen kein Verbot (von Allah) erteilt worden ist!“
Darauf wurde folgender Qur’ān-Vers (9:113) offenbart: „Es kommt dem Pro-pheten und den Gläubigen nicht zu, für die Götzendiener um Verzeihung zu flehen, und wären es selbst ihre nächsten Verwandten, nachdem ihnen deutlich geworden ist, dass jene Bewohner der Hölle sind.“ (Bu)
10.62 Götzendienst
Abdullāh (ra) berichtete:
Als der Qur’ān-Vers (6:82) „Die da glauben und ihren Glauben nicht mit der Ungerechtigkeit vermengen...“ offenbart wurde, empfanden die Muslime ei-ne große Belastung und sagten: „O Gesandter Allahs, wer von uns begeht kein Unrecht gegen sich selbst?“
Der Prophet sagte: „Es ist nicht so; hier handelt es sich um die Beigesellung. Habt ihr nicht davon gehört, was Luqmān zu seinem Sohn sagte, indem er ihn ermahnte?
253
Er sagte: „O mein Sohn, setze Allah keine Götter zur Seite; denn Götzen-dienst ist fürwahr eine schwere Sünde.“ (31:13) (Bu)
10.63 Götzenfiguren
Abdullāh ibn Mas’ūd (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) zog in Mekka ein, als um die Kaaba herum 360 Götzenfigu-ren standen. Er fing dann an, diese mit einem Ast in seiner Hand anzustoßen und rezitierte (den Qur’ān-Vers 17:81): „Gekommen ist die Wahrheit und da-hingeschwunden ist die Falschheit.“ (Bu)
10.64 Grab
Barā ibn Āzib (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn der Muslim (nach seinem Tod) im Grab gefragt wird, so bezeugt er, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist. Dies geht aus dem folgenden Wort Allahs hervor: „Allah stärkt die Gläu-bigen mit dem fest gegründeten Wort, in diesem Leben wie im künftigen.“ (14:27)“ (Bu)
10.65 Grabenschlacht (al-Handaq)
Anas (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) zog hinaus für die Grabenschlacht und sah, dass die muslimischen Auswanderer aus Mekka (al-Muhādschirūn) und die muslimi-schen Helfer von Medīna (al-Ansār) gerade dabei waren, den Graben an jenem kalten Vormittag auszuschaufeln, ohne dass sich dabei Sklaven befanden, die für sie die Arbeit hätten erledigen können. Als der Prophet sah, wie sehr sie abgekämpft und hungrig waren, sagte er: „O Allah, mein Gott! Das wahre Leben ist doch das Leben im Jenseits, so sei Gnädig mit den muslimischen Auswanderern aus Mekka (al-Muhadschira oder al-Muhādschirūn) und den muslimischen Helfern von Medīna (al-Ansār).“
Die Leute entgegneten: „Wir sind es, die leisteten an Muhammad den Treue-schwur, dass wir für ihn opfern unser Leben ja nur!“ (Bu)
Sahl ibn Sa’d (ra) berichtete:
Wir waren zusammen mit dem Gesandten Allahs (sas) (und seinen Gefährten am Tage der Grabenschlacht), als sie im Graben waren und den Sand aus-schaufelten, während wir den Sand auf unseren Schultern wegtrugen. Der Ge-sandte Allahs (sas) sagte:
254
„O Allah, mein Gott! Das wahre Leben ist doch das Leben im Jenseits, so sei gnädig mit den muslimischen Auswanderern aus Mekka (al-Muhādschirūn) und mit den muslimischen Helfern von Medīna (al-Ansār).“ (Bu)
10.66 Groll
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Die Gläubigen, die (am Tage des Jüngsten Gerichts) vor dem Höllenfeuer ge-rettet worden sind, werden auf einer Brücke zwischen dem Paradies und dem Höllenfeuer angehalten. Dort erzählt jeder jedem über die Beschwerden, die es einst zwischen ihnen im Diesseits gab. Wenn sie zu dem Punkt gelangen, an dem sie ihre diesbezüglichen Beschwerden abgeschüttelt haben und von je-dem Groll rein geworden sind, wird ihnen die Erlaubnis zum Eintreten ins Pa-radies gegeben. Ich schwöre bei Dem, in dessen Hand das Leben Muhammads ist, dass jeder von ihnen den Weg zu seiner Wohnstätte im Paradies noch ge-nauer kennen wird, als einst den Weg zu seiner Wohnung im Diesseits.“93 (Bu)
10.67 Gruß
Abdullāh ibn Amr (ra) berichtete: Ein Mann fragte den Propheten (sas):
„Auf welche Art kann man den Islam gut leben?“
Er sagte: „Indem du Speisen gibst und den Friedensgruß (Salām) zu jedem sprichst, den du kennst und nicht kennst!“ (Bu, Mu)
Abū Ayyūb al-Ansārī (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Es ist keinem Mann erlaubt, dass er seinen Bruder länger als drei Tage mei-det, indem beide einander begegnen, und sich dabei der eine vom anderen abwendet. Der beste aber von den beiden ist derjenige, der zuerst mit dem Friedensgruß (Salām) den anderen grüßt.“ (Bu, Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Der Reitende grüßt den Gehenden, der Gehende grüßt den Sitzenden, und die kleinere Gruppe grüßt die größere.“ (Bu, Mu)
Abū Umāma (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
93 Vgl. Qur’ān -Vers 7:43: „Und Wir wollen alles hinweg räumen, was an Groll in ihren Herzen sein mag...“
255
„Die Begrüßung mit einem Handschlag ist die beste Art zu begrüßen.“94 (Ha)
Abū Umāma (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Unter den Menschen ist derjenige Allah am nächsten, der mit dem Friedens-gruß beginnt.“ (Da)
Thābit al-Bunānī (ra) berichtete:
Anas ibn Mālik pflegte, wenn er an Kindern vorbeiging, sie mit dem Friedens-gruß zu grüßen.
Er sagte hinzu: „Der Prophet (sas) hat dies gewöhnlich getan.“ (Bu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Der Friedensgruß soll vor dem Reden gesprochen werden.“ (Ti)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) ging an einigen Frauen vorbei und grüßte sie (mit dem Friedensgruß).“ (Mik)
10.68 Gültigkeit des Gebets
Abū Huraira (ra) berichtete,
dass der Gesandte Allahs (sas) in die Moschee kam und nach ihm ein Mann hereintrat und betete. Danach grüßte dieser den Propheten (sas) mit dem Salām, und der Prophet erwiderte den Salām und sagte zu ihm: „Gehe zurück und bete; denn du hast nicht gebetet!“
Der Mann ging zurück und betete genauso, wie er vorher gebetet hatte; an-schließend kam er zum Propheten (sas) grüßte ihn mit dem Salām, und der Prophet sagte zu ihm: „Gehe zurück und bete; denn du hast nicht gebetet!“ (Und der Prophet wiederholte es dreimal).
Der Mann sagte: „Ich schwöre bei Dem, Der dich mit der Wahrheit entsandt hat, dass ich nichts Besseres tun kann als dieses. Belehre mich also!“
Darauf sagte der Prophet: „Wenn du zum Gebet stehst, eröffne das Gebet mit dem Takbīr; dann rezitiere einige Verse aus dem Qur’ān, die du auswendig ge-lernt hast; dann verbeuge dich in der Weise, dass du dies ruhig bis Ende aus-führst; dann erhebe deinen Oberkörper in der Weise, dass dieser aufrecht
94 Diese Worte sind für diejenigen zum Nachdenken, die sich gegenseitig energisch mit Umarmungen und Küssen von rechts nach links beliefern.
256
wird; dann werfe dich in der Weise nieder, dass du die Niederwerfung bis Ende ruhig ausführst; dann richte deinen Oberkörper in der Weise zurück, dass du die Sitzlage ruhig einnimmst; und dies machst du im ganzen Gebet weiter!“ (Bu)





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Kar©glan Başağaçlı Raşit Tunca
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